Alle Fragen und Antworten zum Thema hier!Lecks an Nordstream Pipelines: Wer hat die Pipelines gesprengt - und wie?
Es wird immer wahrscheinlicher: Verantwortlich für die Lecks in den Nord-Stream-Gaspipelines könnte eine gezielte Sabotage sein. Wer genau aber für die Sabotage verantwortlich ist, ist weiter unklar, auch wenn es ein paar klare Vermutungen in eine bestimmte Richtung gibt.
Aber: Wer würde überhaupt von den Gaslecks profitieren? Was könnten die Konsequenzen für die Sabotage sein und wie lange dauert eine Reparatur? Alle Fragen und Antworten rund um das Thema lesen Sie hier!
Hintergrund

Zum Hintergrund: Am Montag wurden an beiden Ostsee-Pipelines, die Gas aus Russland nach Europa liefern, ein plötzlicher Druckabfall registriert. Zudem hat die dänische Marine Aufnahmen veröffentlicht, auf denen zu sehen ist, wie Blasen zur Meeresfläche aufsteigen. Und auch Seismologen hatten mehrere Erschütterungen in der Ostsee in der Nähe der zwei Nordstream-Pipelines registriert. Die Ursache: In der Nähe der dänischen Insel Bornholm tritt aus insgesamt drei Lecks Erdgas aus den Pipelines am Meeresboden aus.
Mittlerweile sind Experten und Regierungen überzeugt: Das Auftreten der Lecks ist kein Zufall und auch kein Unfall, sondern das Ergebnis von gezielter Sabotage.
Lese-Tipp: Methangas lässt Ostsee brodeln – im Video!
Wer hat die Pipeline gesprengt?
Bekannt hat sich zu dem Sabotageakt noch niemand. Experten haben aber einige Vermutungen. Dass es sich um einen staatlichen Akteur handelt, dabei sind sich fast alle Experten einig. In der Lage dazu wären prinzipiell auch mehrere Staaten, die beispielsweise regelmäßig wirtschaftlich oder militärisch in der Ostsee agieren.
Johannes Peters, Leiter der Abteilung maritime Strategie und Sicherheit am Institut für Sicherheitspolitik in Kiel glaubt aber, dass es eigentlich nur ein Land gibt, dass sowohl in der Lage wäre solch eine Sabotage durchzuführen, als auch die Motivation dazu hätte: „In der momentanen Situation kann man sich eigentlich nur Russland als Verursacher vorstellen. Alle anderen Akteure haben schlicht und ergreifend gar kein Interesse daran, diese Infrastruktur zu beschädigen, zu sabotieren.“
Für Militärexperte Ralph Thiele ist es allerdings noch zu früh, jetzt schon einen Schuldigen zu benennen. „Generell denke ich mal, muss man aber trotzdem alle möglichen Verdächtigen im Auge haben. Das sind eben neben Russland dann natürlich auch die Ukraine. Und ich will auch nicht ausschließen: Freunde der Ukraine.“
Die Ukraine hatte bereits am Dienstag Russland für die Lecks verantwortlich gemacht. So solle die Energiekrise in Europa verschärft und Panik vor dem Winter ausgelöst werden. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow wies derlei Schuldzuweisung am Mittwoch zurück. „Es ist ziemlich vorhersehbar und vorhersehbar dumm und absurd, solche Annahmen zu treffen“, sagte er nach Angaben der Agentur Interfax. Die Schäden seien auch für Russland ein großes Problem.
Lese-Tipp: Nach Leck in Pipeline Nord Stream – Russland weist Vorwürfe von sich
Umfrage: Halten Sie Sabotage als Grund für die Pipeline-Lecks für wahrscheinlich?
Anmerkung der Redaktion: Ergebnisse unserer Opinary-Umfrage sind nicht repräsentativ.
Wer hat welches Interesse an der Sabotage der Pipeline?
Wer welches Interesse an der Sabotage der Pipelines hätte, ist aktuell schwierig zu mutmaßen. Für den maritimen Sicherheitsexperten Peters hat vor allem Russland gleich mehrere Interessen an einem Stilllegen der Pipelines:
Russland als Opfer westlicher Angriffe:
„Innenpolitisch Mag es Putin helfen, indem er quasi sein Narrativ weiter spinnen kann, Russland werde vom Westen angegriffen, der Westen wolle Russland also nachhaltig auch über diesen Krieg hinaus schwächen, indem es jetzt also diese Infrastruktur auch in Angriff nimmt.“Rechtfertigung für weitere Angriffe auf die Ukraine:
„Oder man spinnt das Narrativ, dass die Ukraine dort also Sabotageakte verübt, um also um den Kampf gegen Russland sozusagen noch auszuweiten.“Rechtfertigung Russlands gegenüber Deutschland kein Gas mehr zu liefern:
Solange Russland de Lieferungen von Gas durch Nordstream 1 aussetzt, was spätestens seit September der Fall ist, bricht es seinen Lieferungsvertrag. Sollte eine Pipeline allerdings technisch ausfallen wäre dieses Argument erst einmal hinfällig, da Russland schlicht technisch einfach nicht in der Lage wäre, weiteres Gas zu liefern.
Wie könnten die Pipelines gesprengt worden sein?
Wie genau die Lecks in den Pipelines verursacht wurden, ist zum jetzigen Zeitpunkt hoch spekulativ. Experten verschiedener Länder untersuchen derzeit die Lecks auf Hinweise, aufgrund des immer noch austretenden Gases könnten sich die Untersuchungen aber auch noch einige Wochen hinziehen.
Generell gilt aber: „So ein Anschlag auf so eine Pipeline ist gar nicht so wahnsinnig kompliziert zu verüben,“ so Experte Peters gegenüber RTL/ntv. Die Pipelines sind generell nicht gegen Angriffe solcher Art geschützt. Außerdem bietet die geringe Meerestiefe von ca. 50 bis 70 Metern an der Stelle, an der die Lecks aufgetreten sind, viele Möglichkeiten.
Spezialtaucher, kleine U-Boote (ferngesteuert oder bemannt) oder Unterwasserdrohnen hätten theoretisch jederzeit Sprengladungen an den Pipelines anbringen können. Ein schwedischer Experte meint, dass die explosiven Bomben z.B. jahrelang dort positioniert gewesen sein konnten. Um dann zum richtigen Zeitpunkt gesprengt zu werden. Dafür müssten die Verursacher nicht einmal mehr in der Nähe der Sprengladungen gewesen sein müssen.
Möglicherweise lassen sich jetzt im Nachgang noch Reste von den Sprengladungen finden, die Aufschluss über deren Ursprung geben.
Welche Auswirkungen haben die Lecks auf die Energieversorgung in Deutschland?
Diese Frage ist leicht zu beantworten: Vermutlich gar keine. Durch Nordstream 1 ist in den letzten Wochen kein Gas mehr aus Russland geflossen und Nordstream 2 wurde bisher noch nicht in Betreib genommen. „Es hat also keinen Anteil mehr an unserer Gasversorgung. Insofern ist jetzt dieser technische Ausfall einer vorher politisch ausgefallenen Pipeline im Endeffekt egal,“ so Peters zu RTL/ntv.
Welche Auswirkungen haben die Lecks auf die Umwelt?
Frei austretendes Erdgas hat natürlich auch einen Einfluss auf die Umwelt. Bundesumweltministern Steffi Lemke beruhigt allerdings im RTL/ntv-Frühstart: „Nach allem, was wir gegenwärtig wissen, ist es keine direkte Gefährdung für die Meeresumwelt, weil Gas austritt. Bei Öl wäre das natürlich etwas vollkommen anderes.“
Trotzdem sei das Gas eine Bedrohung für die CO2-Bilanz. Austretendes Methan habe eine „extreme Klimawirksamkeit“. „Aber für die direkte Meeresumwelt wäre nur wenn Schiffe dadurch in Mitleidenschaft gezogen würden, eine Auswirkung zu befürchten. Und da sowohl Schweden als auch Dänemark weiträumige Absperrungen für den Schiffsverkehr vorgenommen haben, bin ich im Moment, was die direkte Meeresumwelt betrifft, ein bisschen beruhigt,“ so Lemke weiter.
Was könnte das für Konsequenzen haben?
Auch die EU ist sich einige: Alles deute auf eine vorsätzliche Handlung hin, erklärte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Mittwoch im Namen der 27 Mitgliedstaaten. Zugleich drohte die EU den Verantwortlichen mit Sanktionen. Auch Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sprach von Sabotage.
EU-Chefdiplomat Borrell betonte, man sei über die Schäden sehr besorgt. „Diese Vorfälle sind kein Zufall und gehen uns alle an“, erklärte der Spanier. „Alle verfügbaren Informationen deuten darauf hin, dass diese Lecks das Ergebnis einer vorsätzlichen Handlung sind.“ Man werde jede Untersuchung unterstützen, die Klarheit schaffen solle. Zugleich machte er deutlich, dass jede vorsätzliche Störung der europäischen Energieinfrastruktur inakzeptabel sei und „mit einer robusten und gemeinsamen Reaktion beantwortet“ werde. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen äußerte sich ähnlich.
Wie schnell können die Lecks repariert werden?
Die Betreiber der beiden Pipelines prüfen aktuell die Möglichkeiten zur Reparatur der Pipelines. Allerdings könne aktuell „kein Mensch momentan seriös sagen, wie es da unten aussieht“ und welche technischen Möglichkeiten es nun gebe, sagte Sprecher Ulrich Lissek von der Nord Stream 2 AG. Das Ausmaß könne man nur anhand der umfangreichen Blasenbildung einschätzen. „Die strukturelle Integrität der Pipeline muss massiv beschädigt sein.“ Er sprach von einem möglichen „Riesenriss“.
Nach Angabe der Betreiber der Schwesterpipeline Nord Stream 1 will man zuerst mit unbemannten Unterwasserfahrzeugen, die von Schiffen aus gesteuert werden, die Schäden erkunden.
(khe/mit dpa)
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