Wo es besonders günstig ist - wo sehr teuerLebenshaltungskosten in Deutschland: Ein Faktor macht den Unterschied

Wo in Deutschland ist das Leben am billigsten – und wo am teuersten?
Das zeigt eine aktuelle Studie des Instituts für Deutsche Wirtschaft und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung. Klicken Sie auf Ihren Landkreis und schauen Sie nach, wie günstig oder teuer Sie leben.
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Kaum regionale Unterschiede bei Lebenshaltungskosten
Wo es sich in Deutschland günstig oder teuer lebt, kommt vor allem auf einen Faktor an: Wohnen. Zählt man die Wohnkosten mit, ist es in der teuersten Stadt 38 Prozent teurer als im günstigsten Landkreis. Ohne Wohnen sind es dagegen gerade einmal 6 Prozent zwischen den Extremwerten.
Die Studie zeigt auch ganz deutlich: In vielen Bereichen der Lebenshaltungskosten gibt es keine oder nur geringe regionale Unterschiede, erklärt Christoph Schröder vom IW. Die Bestellung im Internet, Lebensmittel vom Discounter, Kleidung bei Modeketten oder die Eigenmarken der Supermärkte sind überall dieselben.
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Größere regionale Unterschiede fanden die Forscher dagegen bei Gaststätten und Hotels, aber auch bei den Kosten für Pflege oder bei Versicherungen.
In diesen zehn Städten und Gemeinden sind die Lebenshaltungskosten besonders hoch
Inklusive Wohnkosten liegt in München der teuerste Flecken in Deutschland. Das Leben in der bayerischen Landeshauptstadt ist um ein Viertel (25,1 Prozent) teurer als im deutschen Durchschnitt. Es folgen der Landkreis München (16,7 Prozent), Frankfurt am Main (15,9) und Stuttgart (14,8).
München (Bayern), +25,1 Prozent
Landkreis München (Bayern), +16,7 Prozent
Frankfurt am Main (Hessen), +15,9 Prozent
Stuttgart (Baden-Württemberg), +14,8 Prozent
Landkreis Starnberg (Bayern), +14,3 Prozent
Hamburg, +11,5 Prozent
Heidelberg (Baden-Württemberg), +11,5 Prozent
Landkreis Miesbach (Bayern), + 9,8 Prozent
Mainz (Rheinland-Pfalz), +9,6 Prozent
Köln (Nordrhein-Westfalen), +9,4 Prozent
In diesen zehn Städten und Gemeinden sind die Lebenshaltungskosten besonders günstig
Am billigsten lebt es sich dagegen im Vogtlandkreis und Greiz, die 9,5 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt liegen. Gefolgt von Görlitz (9,4) sowie Pirmasens und dem Salzlandkreis mit 9,3 Prozent.
Vogtlandkreis (Sachsen), -9,5 Prozent
Greiz (Thüringen), -9,5 Prozent
Görlitz (Sachsen), -9,4 Prozent
Pirmasens (Rheinland Pfalz), -9,3 Prozent
Salzlandkreis (Sachsen-Anhalt), -9,3 Prozent
Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge (Bayern), -9,2 Prozent
Altenburger Land (Thüringen), -9,1 Prozent
Altmarkkreis Salzwedel (Sachsen-Anhalt), -9,0 Prozent
Lüchow-Dannenberg (Niedersachsen), -8,9 Prozent
Burgenlandkreis (Sachsen-Anhalt), -8,9 Prozent
Ohne Wohnkosten nur geringe Unterschiede
Ohne Wohnen ist Stuttgart am teuersten, allerdings nur mit 4,2 Prozent Aufschlag auf den Bundesdurchschnitt. Dahinter folgen München (2,1), Aschaffenburg (1,8) und Freiburg (1,6). Die niedrigsten Kosten laufen laut der Studie im Landkreis Leer, wo es 1,7 Prozent billiger ist, gefolgt von Ostprignitz-Ruppin und Nordhausen mit je 1,6 Prozent.
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Fazit der Studie: Durch die starke Rolle der Wohnkosten sind es insbesondere die großen Ballungsräume und sie umgebenden Kreise, die teuer sind. Zudem attraktive Wohngegenden, beispielsweise am Alpenrand oder Bodensee. Die östlichen Bundesländer sind dagegen - mit Ausnahme von Berlin und Umgebung - meist deutlich billiger als der Durchschnitt. Ebenso einzelne Gegenden in der Mitte und dem Nordwesten Deutschlands, westlich von Frankfurt und im äußersten Norden und Osten Bayerns. (dpa/aze)