Gesundheitsminister stellt Herbst-Pläne vor

Lauterbach sieht Rückgang der Corona-Sommerwelle - "Kein Grund für eine Entwarnung"

 Uebergabe des 1. Stellungnahme der Krankenhauskommission Aktuell,18.02.2022,Berlin,Bundesminister für Gesundheit Prof. Dr. Karl Lauterbach im Portrait bei der Pressekonferenz zur Uebergabe des 1. Stellungnahme der Krankenhauskommission fuer die Empfehlungen der Reform der stationaeren Verguetung fuer Paediatrie, Kinderchirurgie und Geburtshilfe im Bundesgesundheitsministerium in Berlin Berlin Berlin Deutschland *** Uebergabe des 1 Stellungnahme der Krankenhauskommission Aktuell,18 02 2022,Berlin,Federal Minister of Health Prof Dr Karl Lauterbach in portrait at the press conference for the Uebergabe des 1 Stellungnahme der Krankenhauskommission fuer die Empfehlungen der Reform der stationaeren Verguetung für Paediatrie, Kinderchirurgie und
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach stellt sich am Freitag den Fragen von Journalisten zur Corona-Lage. (Archivbild)
www.imago-images.de, IMAGO/Political-Moments

Wie geht es im Herbst mit der Corona-Krise weiter? Obwohl es bereits einen offiziellen Corona-Fahrplan gibt, sind noch ziemliche viele Fragen offen. Karl Lauterbach sieht die Corona-Sommerwelle in Deutschland gebrochen – aber keinen Grund zur Entwarnung in der Pandemie.

Lauterbach warnt: Corona-Zahlen steigen im Herbst wieder

„Die Sommerwelle fängt jetzt langsam an zurückzugehen“, sagte der SPD-Politiker in der Bundespressekonferenz in Berlin. Es gebe einen „robusten Rückgang der Fallzahlen“. Auch die Sterblichkeit gehe zurück. „Das gibt erst einmal Grund zur Freude. Das ist trotzdem kein Grund für eine Entwarnung.“ Es sei zu erwarten, dass die Fallzahlen im Herbst wieder stark stiegen.

Man müsse außerdem bedenken, dass der Anteil der nicht registrierten Corona-Erkrankungen gestiegen sei, sagte Lauterbach in der Bundespressekonferenz. „Die Dunkelziffer steigt.“ Das zeigten Daten des Robert Koch-Instituts.

Laut Lauterbach gibt es „sehr gute Nachrichten“ bei den Impfstoffen. Es sei davon auszugehen, dass angepasste Impfstoffe bereits am 2. beziehungsweise 28. September ausgeliefert werden könnten. „Die Bundesregierung hat beide Impfstoffe in auskömmlicher Welle besorgt. Wir werden daher relativ früh auch beliefert werden.“ Die Impfkampagne könne dann zeitnah stattfinden.

Alle drei Monate impfen lassen wäre „medizinisch völlig unsinnig“

Der Bundesgesundheitsminister wies Kritik an der zusammen mit Justizminister Marco Buschmann (FDP) erarbeiteten Neufassung des Infektionsschutzgesetzes zurück. Ab dem 1. Oktober könnten die Länder danach unabhängig von Inzidenzen in Innenräumen eine Maskenpflicht einführen. Sie müssten dies aber nicht, erläuterte Lauterbach. Aber: „Ich glaube, dass die Länder das alle machen werden, weil wir zum 1.10. wieder höhere Fallzahlen haben werden.“

Es sei auch nicht so, dass eine Impfung künftig nur noch drei Monate gelten werde, und dass man sich alle drei Monate impfen lassen müsse, betonte Lauterbach. Diese Frist für Ausnahmen von der Maskenpflicht in Innenräumen sei gewählt worden, weil Impfungen in diesem Zeitraum nach bestehender Auffassung gegen Ansteckung schützen. Gegen schwere Infektionsverläufe schützten sie viel länger. Sich alle drei Monate impfen zu lassen, wäre auch „medizinisch völlig unsinnig“.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Lauterbach in Kritik für Corona-Maßnahmen

Der SPD-Politiker war zuletzt wegen seiner Vorschläge zu den Corona-Schutzmaßnahmen, die er zusammen mit Justizminister Marco Buschmann (FDP) vorgelegt hatte, für Herbst und Winter unter Rechtfertigungsdruck geraten. "Deutschland bewegt sich in einem Paralleluniversum", erklärte der Virologe Klaus Stöhr. So ist eine Rückkehr zu Maskenpflichten vorgesehen, von denen es allerdings Ausnahmen für frisch Geimpfte geben soll. Bei den Bundesländern waren diese geplanten Ausnahmen auf teils scharfe Kritik gestoßen.

Mit auf dem Podium der Bundespressekonferenz sitzt der Berliner Mediziner Leif Erik Sander sitzen. Vertreter des Robert Koch-Instituts (RKI) seien urlaubsbedingt diesmal nicht mit von der Partie, hieß es im Gesundheitsministerium. Lauterbach hatte wie bereits sein Vorgänger Jens Spahn (CDU) bereits bisher regelmäßig in der Bundespressekonferenz zur Corona-Lage informiert. (jaw/dpa/reuters)

Lese-Tipp: Doch keine vierte Corona-Impfung für alle? Jetzt rudert Lauterbach zurück

Politik & Wirtschaftsnews, Service und Interviews finden Sie hier in der Videoplaylist

Playlist 50 Videos

Spannende Dokus und mehr

Sie lieben spannende Dokumentationen und Hintergrund-Reportagen? Dann sind Sie bei RTL+ genau richtig: Ob zu Angela Merkel, zu Corona oder zu den Hintergründen zum Anschlag vom Breitscheidplatz – bei RTL+ finden Sie die richtige Reportage für Sie.