Ökumenische Gedenkfeier in der Protestantischen Stadtkirche
Kusel gedenkt der ermordeten Polizisten
Kusel gedenkt der beiden ermordeten Polizisten, die am Montag im Einsatz nahe des rheinisch-pfälzischen Städtchens getötet wurden. Am Donnerstagabend fand eine Ökumenische Gedenkfeier statt. 100 Menschen durften in der Protestantischen Stadtkirche teilnehmen, in erster Linie Familienangehörige der jungen Beamten und Polizeikollegen. Mehrere Hundert hatten sich auf dem Marktplatz versammelt, die Feier wurde live übertragen. Für jedes der Opfer war ein Kondolenzbuch ausgelegt, in das sich die Besucher eintragen konnten. Sie werden den Familien der Toten übergeben.
RTL-Reporter: "Der Schock sitzt tief, dass so etwas in der Provinz stattfinden konnte"

„Wir sind zusammen, weil etwas schreckliches passiert ist: Yasmin B. und Alexander K. sind tot.“ Mit diesen Worten eröffnete die ehrenamtliche Notfallseelsorgerin Christel Wolf die Feier. „Sie wurden aus dem Leben, aus unserer Mitte gerissen. Sie sind nicht mehr da.“ Pfarrerin Isabell Aulenbacher ergänzte: „Wir sind sprachlos.“
Dekan Lars Stetzenbach sagte: "„Am frühen Montagmorgen ist etwas Schreckliches passiert die Lebenslichter von Yasmin und Alexander sind brutal erloschen.“
„Ich kann und will nicht glauben, was da passiert ist", so der Seelsorger zur Gemeinde. Pfarrerin Aulenbacher drückte aus, was viele Menschen fühlen: „Hilflos. Ich kann es nicht ändern, aber würde es so gerne.“ Notfallseelsorgerin Wolf sagte: „Mir macht es Angst das so etwas hier passiert ist, ich will so etwas nicht nochmal erleben.“
Jeder Besucher bekam vor Eintritt in die Kirche eine Kerze. Das gemeinsame Anzünden dieser Kerzen sorgte für einen beeindruckenden, bewegenden Moment.
„Ich bitte für die, die am Montagmorgen den Boden unter den Füßen nicht mehr gespürt haben, dass wir eine Gemeinschaft sind. Dass wir hier Menschen sind, die miteinander leiden, die miteinander trauern und die für einander da sind“, sagte Dekan Stetzenbach.
Geprägt wurde die Feier durch viele Phasen der Stille und eindrucksvolle Musik, so wie das emotionale „You’ll never walk alone“ zum Schluss.
"Der Schock sitzt tief, dass so etwas in der Provinz stattfinden konnte", beschreibt RTL-Reporter Sven Marcinkowski die Gemütslage vieler Menschen, die zu der Feier gekommen sind. In dem 5.000-Einwohner-Städtchen hätte man eher gedacht, so etwas könnte nur in der Großstadt passieren. (uvo)