BKA stellt schockierende Kriminalstatistik vorSchon wieder mehr Kinderpornografie im Netz! Täglich werden 48 Kinder in Deutschland Opfer sexueller Gewalt

Der traurige Trend setzt sich fort! Die Polizei erfasste 2022 in Deutschland noch häufiger Darstellungen von sexueller Gewalt gegen Kinder im Netz als im Jahr zuvor. Das deutet aber auch auf immer bessere Möglichkeiten der Ermittler hin.
Flut von Kinderpornografie!
Es sind Zahlen, die betroffen machen. 42.075 Fälle von Darstellungen sexueller Gewalt gegen Kinder zählte das Bundeskriminalamt (BKA) im vergangenen Jahr – und das sind nur die bekannten Fälle! Es sind 7,4 Prozent mehr als 2021, wie aus der offiziellen Statistik zur Gewalt gegen Kinder des BKA hervorgeht. Präsident Holger Münch und die Beauftragte der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Kerstin Claus, stellten sie am Dienstag (23. Mai) in Berlin vor. Besonders dramatisch: Die Dunkelziffer dürfte sogar noch deutlich höher sein. Im Klartext: Die Ermittler kämpfen gegen eine Flut von Kinderpornografie!
Alarmierend sind auch die Zahlen zu sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche. Insgesamt 17.437 Fälle zählte das BKA. Damit sind die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr auf konstant hohem Niveau geblieben. „In Deutschland werden also pro Tag 48 Kinder Opfer sexueller Gewalt“, sagte Münch.
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Höhere Zahlen deuten auf bessere Zusammenarbeit hin
Bereits Ende März präsentierte Münch mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser die allgemeine polizeiliche Kriminalstatistik. Schon damals war sexuelle Gewalt gegen Minderjährige ein Thema. "Es ist entsetzlich, dass tagtäglich Kinder und Jugendliche Opfer von sexualisierter Gewalt werden. Wir tun alles, um die Täter und ihre Netzwerke zu ermitteln und Kinder zu schützen. Das hat höchste Priorität“, sagte Faeser damals.
Doch die höheren Zahlen von erfasster Kinderpornografie geben nicht nur Anlass zur Besorgnis. Ein Grund sei laut Münch auch die bessere Zusammenarbeit mit den USA. Es gebe mehr Hinweise auf Missbrauchsdarstellungen von dort, die das BKA überprüfen könne. Für 2023 sei daher weiter mit steigenden Zahlen zu rechnen. Grund zur Sorge sind diese Zahlen trotzdem. (jak/dpa)