Kreuzfahrt-Traum geplatzt!

"Aida Nova"-Passagier: "Mit Urlaub ist halt nicht sehr viel"

Mirko Leßmann ist einer der 2.844 Gäste an Bord der "Aida Nova". Für den Krankenpfleger ist der langersehnte Traum von einer Kreuzfahrt zum Jahreswechsel geplatzt. Wie der Kapitän des Schiffes mitteilt, muss die Kreuzfahrt abgebrochen werden. Im RTL-Interview erzählt uns Leßmann von der Stimmung an Bord und auch, wie es ihm gerade geht. Mehr dazu im Video.

Jahreswechsel vor Madeira: "Dieser Traum ist nicht in Erfüllung gegangen“

Für Reiseblogger Mirko Leßmann („Kreuzfahrtjungx“) ist es der fünfte Tag auf der „Aida Nova“. Er ist mit seinen Freunden extra nach Lissabon gereist, um dort an Bord zu gehen. Doch das Schiff hat die portugiesische Hauptstadt nie verlassen. Grund sind 52 Corona-Fälle unter der Besatzung. Er habe sich sehr auf ein bisschen „Normalität unter Einschränkungen“ gefreut. Denn er arbeitet als Krankenpfleger auf einer Intensivstation und hat die Erholung dringend nötig.

„Es war ein großer Traum von uns auf dem Kreuzfahrtschiff zum Jahreswechsel vor Madeira zu liegen und das zweitgrößte Feuerwerk der Welt zu bestaunen und zu erleben. Dieser Traum ist nicht in Erfüllung gegangen“, erzählt er RTL im Interview. Als sie auch am 31.12. noch immer in Lissabon waren, war klar: „Wir schaffen es nicht zum Feuerwerk nach Madeira“.

"Mit Urlaub ist halt nicht sehr viel“

Doch Mirko Leßmann und seinen Freunden geht es gut, innerhalb der kleinen Gruppe herrscht eigentlich gute Laune. Doch so positiv sind nicht alle Kreuzfahrt-Urlauber: „Die Stimmung ist durchwachsen. Es gibt die ganz negativen Gäste, die auch in der Kommunikation aggressiv auffallen. (...) Natürlich ist die Stimmung gedrückt, jeder hat diesen Urlaub gerade nötig und ich denke auch verdient. Mit Urlaub ist halt nicht sehr viel.“

Immerhin: Für kleinere Tapetenwechsel konnte er an Land gehen. Alles unter Einhaltung der Corona-Auflagen und eines negativen Tests, denn die 7-Tage-Inzidenz in Portugal liegt derzeit bei über 1.300. „Ich verstehe, dass an Bord das Entertainment runtergefahren wurde. In vielen Bereichen findet nichts mehr statt.“, erzählt Leßmann. Viele Urlauber seien auch schon nach Hause gereist.

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„Das Essen schmeckt, der Service ist super."

Besonders viel Mitleid hat der Krankenpfleger aus Hamburg aber mit der Besatzung des Kreuzfahrtschiffes: „Alle wissen, wie es um so eine Crew steht und aus welchen Regionen der Welt sie kommen und wie wichtig Arbeit für sie ist. Sie sind super fleißig und super motiviert und freundlich. Aber auch bei ihnen merkt man: Sie wissen nicht, wie es weitergeht. Ich glaube, das sind furchtbar große Existenzängste.“ Er sagt, dass weitere Kreuzfahrten mit diesem Schiff abgesagt sein sollen.

Doch laut Leßmann sind sie sehr bemüht, den Aufenthalt für die verbliebenen Urlauber so angenehm wie möglich zu gestalten: „Das Essen schmeckt, der Service ist super. Es mangelt uns hier an Bord an nichts.“

Für ihn und seine Freunde geht es morgen wieder zurück nach Hamburg. Ein Kurzurlaub an einem anderen Ort sei wohl noch drin. Und er ist zuversichtlich, das Feuerwerk vor Madeira irgendwann noch einmal erleben zu können. „Den Traum gibt es immer noch und den holen wir nach.“ (ihe)