Experte Dr. Specht mit verblüffender Einschätzung Krebs heilen durch positive Einstellung - geht das wirklich?

von Vera Dünnwald

Die Ärzte geben der „Das perfekte Dinner“-Kandidatin Mareile eine Überlebenschance von nur fünf (!) Prozent. Der Grund: Vor einigen Jahren bekommt die 27-Jährige die schockierende Diagnose Leukämie. Die Ärzte sehen schwarz. Doch den Kopf in den Sand stecken und jammern? Das kommt für sie nicht in Frage! Sie behält ihre positive Lebenseinstellung bei, sagt dem Krebs den Kampf an – und rettet sich damit womöglich selbst das Leben. Ihre emotionale Geschichte sehen Sie im Video.
Allgemeinmediziner und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht erklärt, warum Mareiles Wunderheilung aufgrund guter Gedanken wirklich funktionieren kann.

"Heilen ist ein großes Wort" - doch Krankheiten mit positiven Gedanken therapieren? Das geht!

Krebs heilen – nur indem man sich gute Gedanken macht? Was zunächst völlig unrealistisch klingt, ist gar nicht so blöd, wie Dr. Specht erklärt. Trotzdem: Ganz so einfach ist es natürlich nicht: „Heilen ist ein großes Wort. Da wäre ich ein bisschen vorsichtig mit, denn heilen bedeutet, dass der Krebs vollständig weg ist. Aber Krebs therapieren, bekämpfen durch eine positive Einstellung – das funktioniert.“

Dabei ist unsere menschliche Psyche von großer Bedeutung: „Nach dem, was die wissenschaftlichen Studien sagen – Stichwort Psychoneuroimmonologie – nimmt die Psyche einen extrem wichtigen Platz bei der Krankheitsbewältigung ein, speziell in der Immunologie. Und beim Krebs wissen wir heute, dass das Immunsystem, die Abwehr des Körpers, eine große Rolle spielt.“

Welche Rolle unsere Antikörper bei der Krebstherapie spielen

Dr. Christoph Specht - Allgemeinmediziner und Medizinjournalist
Dr. Christoph Specht, Allgemeinmediziner und Medizinjournalist, erklärt: Auch wenn es bei Krankheit, Schmerzen und Co. schwer fällt - positive Gedanken tragen enorm zu einem positiven Krankheitsverlauf bei.
Moritz Jansen, photoMo

Der Mediziner erklärt, dass neue Krebstherapien vor allem mit Antikörpertherapien arbeiten. Einige basieren auf mRNA-Technologie, deren Verfahren wir vor allem ihm Rahmen der Corona-Impfstoffe kennengelernt haben. „Hier werden spezielle Antikörper gebastelt, die Zellen erkennen und markieren sollen. An diese wird sich geheftet, denn das sorgt erstens dafür, dass die Viren erst gar nicht in die Zellen gelangen, und zweitens werden so die ‘bösen’ Zellen kenntlich gemacht. So können sie in einem nächsten Schritt von den Fresszellen gefunden und vernichtet werden.“

Lese-Tipp: Studie: mRNA-Technologie kann auch Knochenbrüche heilen

Der maßgebliche Unterschied bei Virus-Erkrankungen und Krebs, so erklärt Dr. Specht, sei jedoch die Tatsache, dass die Tumorzellen keine anderen Zellen infizieren – sondern sich einfach so, meist unkontrolliert, vermehren. „Deswegen müssen die weg. Und das gelingt, indem sie von den Fresszellen aufgefressen werden. Das machen sie aber eben nicht von alleine. Und hinzu kommt, dass sich Tumorzellen dummerweise gut tarnen können.“ Das sorge dafür, dass unser Körper die „bösen“ Zellen eben nicht erkennen, geschweige denn bekämpfen kann.

Hier kommt das aktivierte Immunsystem ins Spiel.

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Mit positivem Denken wird unser Immunsystem gestärkt

Wenn es jetzt gelinge, dass die Tumorzellen aufgrund eines aktivierten Immunsystems markiert würden, dann würde das Vieles vereinfachen. Unsere körpereigenen Abwehrkräfte könnten diejenigen sein, die die „bösen“ Zellen vernichten – zumindest einige. „Und die Abwehrkräfte, unser Immunsystem, wird eben unter anderem dadurch gestärkt, indem wir positiv denken. Umgekehrt geht das natürlich auch: Wer häufig negativ denkt, beeinflusst seinen Körper negativ. Das ist lange bewiesen“, erzählt Dr. Specht.

Durch diesen Zusammenhang zwischen Immunologie und der Bekämpfung von Krebs könne man Wirkmechanismen ausmachen, „dass die Psyche sehr wohl etwas ganz konkret Messbares gegen einen Tumor unternehmen kann“.

Hinzu kommt das menschliche Kausalitätsbedürfnis: „Wenn wir krank sind, versuchen wir immer, für alles eine Begründung zu finden. ‘Das kommt bestimmt daher, das liegt bestimmt daran’, sagen wir uns. Ob es stimmt oder nicht, wir wollen das erklären. Wenn man stark bleibt, Arbeit ins positive Denken investiert hat und man am Ende wirklich geheilt ist, dann wird man sich an diese Überzeugung klammern, dass es bestimmt an den guten Gedanken gelegen hat.“

Lese-Tipp: Krebs-Früherkennung: Das sind die wichtigsten Untersuchungen

Dr. Specht: Wer zu Optimismus neigt, lebt länger

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Wer hat schon Lust, wenn er sich total elend fühlt, positiv zu denken? Das kann zwar unter Umständen eine echte Herausforderung sein - aber es lohnt sich.
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Am Ende gilt: Wer versucht, seine Krankheit, egal ob Erkältung oder Krebs, mit einer positiven Grundeinstellung zu betrachten, dem könne enorm geholfen werden. „All diejenigen, die zu Optimismus neigen, leben länger. Auch das weiß man längst. Die sind dazu meist aktiver, was ebenfalls zur Gesundheit beiträgt und eben höhere Chancen mit sich bringt, Krankheiten generell besser zu bewältigen“, sagt Dr. Specht. „Ich weiß, dass das einem das natürlich sehr schwer fällt, sollte man gerade eine Krebsdiagnose bekommen haben. Man hat vielleicht auch Schmerzen. Wenn Menschen da positiv bleiben, ist das sehr bewundernswert.“

Trotzdem betont er: „Nur durch gute Gedanken, nur mit der eigenen Psyche, kann Krebs nicht vollständig heilen. So weit würde ich niemals gehen. Aber eine positive Einstellung kann viel ausmachen und und einen positiven Einfluss auf den Heilungsprozess nehmen.“ Also, auch wenn es mitunter große Mühe bereitet: Versuchen Sie, die Dinge mit einem positiven Gefühl zu betrachten. Das lohne sich in jedem Fall.

"Das perfekte Dinner" auf RTL+ und im TV anschauen

Die emotionale Geschichte von Mareile und ihrer Heilung zeigen wir am 16. November um 19 Uhr bei VOX und im Livestream auf RTL+.

Sendung verpasst? Kein Problem! Auf RTL+ gibt es „Das perfekte Dinner“ in voller Länge zu sehen.