Wofür Therese und Jason Mattingly jetzt kämpfen

Sloan (7) schaufelte sich am Strand ihr eigenes Grab – Eltern: „Es ging einfach so schnell...“

„In meinem Kopf hatte ich sie in meinen Händen, aber das Gewicht des Sandes war zu viel.“
Es sollte einfach nur ein schöner Ferientag für die siebenjährige Sloan und ihren großen Bruder Maddox werden. Ende Februar machen sie am Traumstrand von Lauderdale-by-the-Sea im US-Bundesstaat Florida genau das, was alle Kinder zwischen Wellen und Sand gerne tun: Sie buddeln gemeinsam ein Loch – je tiefer, desto besser. Doch genau das wird zur tödlichen Falle für das kleine Mädchen – und verändert das Leben ihrer Familie für immer!

Mit dieser Gefahr hat Sloans Mutter nicht gerechnet

Mädchen schaufelt sich am Strand sein eigenes Grab.
Die kleine Sloan war der Sonnenschein ihrer Familie.
gofundme/Sloan Mattingly, gofundme/Sloan Mattingly, gofundme/Sloan Mattingly

„Wenn wir an den Strand gehen, denken wir an die Sicherheit im Wasser“, sagt Therese Mattingly, Sloans Mutter, im Interview mit dem US-Sender ABC News. Der Tod ihrer kleinen Tochter ist mittlerweile fast einen Monat her, sie starb in einem Sandloch, dass sie selbst ausgehoben hatte. Dass das Spielen im Sand für ihre Kinder gefährlich werden könnte, damit hatte die zweifache Mutter nicht gerechnet: „Das ist mir nicht ein einziges Mal in den Sinn gekommen. Und natürlich denke ich jetzt: Oh, natürlich! Und dieser Teil ist wirklich frustrierend“.

Ihre beiden Kinder, Sloan und Maddox, graben am 20. Februar ein Loch, das fast 1,80 Meter tief ist. Vermutlich fühlen sich die beiden in diesem Moment stolz und euphorisch und sind sich in keiner Sekunde der Gefahr bewusst, die sie gerade selbst geschaffen haben – bis es passiert: Der aufgelockerte Sand rutscht plötzlich ab und begräbt beide Kinder unter sich. Maddox ragt noch mit dem Kopf aus dem Sand, Sloan ist vollständig verschüttet, soll immer wieder verzweifelt nach dem Bein ihres Bruders greifen – in der Hoffnung, sich doch noch aus den allumfassenden Sandmassen zu befreien.

Eltern können ihre Tochter nicht retten

Strand Florida
Die Siebenjährige wurde unter Massen von Sand begraben.
CNN

Alles geschieht vor den Augen der hilflosen Eltern: „Es war egal, dass wir buchstäblich genau dort waren. Es war nur ein Loch. Und dann war da nichts. Und dann war es einfach nur Chaos und Horror“, erinnert sich Therese Mattingly. „Es ist irgendwie alles verschwommen und vielleicht ist das mein Verstand, der sich selbst zu schützen versucht, aber es ging einfach so schnell“, sagt Vater Jason. „In meinem Kopf hatte ich sie in meinen Händen, aber das Gewicht des Sandes war zu viel.“

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Zahlreiche Strandbesucher eilen der Familie zu Hilfe, wählen aufgelöst den Notruf, graben nach den Kindern. Der neunjährige Maddox kann befreit werden, doch bei dem Versuch, seine verschüttete Schwester zu erreichen, rutscht immer neuer Sand nach. 20 unendliche Minuten dauert es, bis das kleine Mädchen aus ihrem sandigen Gefängnis gerettet werden kann. Sie hat keinen Puls mehr. Im Krankenhaus können die Ärzte nur noch ihren Tod feststellen.

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Mutter Therese entschuldigt sich bei Strandbesuchern

Ihren unzähligen Helfern sind Therese und Jason Mattingly unendlich dankbar: „Alle haben ihr Bestes gegeben. Leider ist es nicht zu unseren Gunsten ausgegangen.“ Trotzdem hat Mama Therese noch eine weitere, bewegende Botschaft: „Es tut mir leid. Es tut mir so leid. Sie haben das pure Grauen erlebt.“

Als Konsequenz aus dem tragischen Unglück plant die Strand-Stadt Lauderdale-by-the-sea jetzt eine nationale Sicherheitskampagne: „Wir werden sie mit so vielen Küstengemeinden wie möglich teilen, um eine weitere unvorstellbare Tragödie zu verhindern. Wir diskutieren auch, wie wir unseren Strand überwachen können, eine lokale Verordnung, die das Graben an unserem Strand verbietet und wie wir Sloan am besten ehren können“, erklärt der Bürgermeister dem US-Sender ABC News.

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Auch Sloans Eltern wollen dafür sorgen, dass sich das Schicksal ihrer Tochter nicht wiederholt: „Sei es durch Beschilderung, Strandpatrouillen oder Fremde. Wenn Sie etwas sehen, das gefährlich ist, nehmen Sie Ihren Mut zusammen und sagen Sie etwas“, ruft Vater Jason alle Strandbesucher auf. Ihre kleine Sloan möchte die Familie so in Erinnerung behalten, wie sie war: „Als ein Lichtstrahl, als Freude, sie hat einfach das Leben gelebt. Sie (...) war einfach immer so glücklich.“ (xas)

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