Impflücke bei den Erwachsenen schließen

Kinderärzte fordern allgemeine Impfpflicht: "Kinder sollten nicht herhalten, ungeimpfte Erwachsene zu schützen"

 27 December 2021: Impfpflicht - vaccination book with the imprint Compulsory vaccination, symbol image for a General Covid-19 coronavirus Compulsory vaccination, yellow vaccination card *** Impfpflicht - Impfbuch mit dem Aufdruck Impfpflicht, Symbolbild für eine Allgemeine Covid-19 Coronavirus Pflicht zur Impfung, gelber Impfpass xFOTOMONTAGEx
Kinderärzte wünschen sich, dass es sofort eine allgemeine Impfpflicht gibt.
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Es ist ein Thema, dass ganz Deutschland spaltet: Die Impfpflicht. Jetzt fordert Kinderarztpräsident Thomas Fischbach „eine allgemeine Impfpflicht, und zwar sofort!“ – damit die Impflücke bei den Erwachsenen geschlossen wird.
In der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) beklagte der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), dass die Politik das Thema Impfpflicht viel zu lange vor sich herschiebe. „Das wäre fatal, denn umso länger müssen Kinder und Jugendliche unter den Einschränkungen leiden.“
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Impfquote bei über 12-Jährigen sei bemerkenswert hoch

Der BVKJ-Präsident betonte, dass sie Impfquote bei den Jugendlichen ab zwölf Jahren mit über 60 Prozent bemerkenswert hoch sei. Da spreche gleichzeitig auch gegen Schulschließungen. „Kinder dürften nicht länger dafür herhalten müssen, die wirklich Gefährdeten, also ungeimpfte Erwachsene, zu schützen. Denn das ist unanständig“, ergänzte Fischbach.

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Ärger über Impfstoffmangel

Außerdem beklagte der Verbandschef in der „NOZ“ den fortdauernden Mangel an Corona-Impfstoff für Minderjährige: „Es kann nicht sein, dass die Impfzentren bei der Biontech-Zuteilung bevorzugt würden und für die Kinderarztpraxen nur der Überschuss bleibt". Biontech ist der einzige Impfstoff, der zurzeit für Minderjährige zugelassen ist.

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„Ich bekomme die Hälfte von dem, was ich verimpfen könnte", sagte Fischbach, der selbst eine Praxis in Solingen hat und auch regelmäßig in Impfzentren impft. Laut ihm liege es auf der Hand, dass „wir einen höheren Biontech-Anteil brauchen, stattdessen wird weiter nur der Mangel verwaltet.“ Für ihn ein weiteres Zeichen dafür, dass Kinder in der Corona-Pandemie viel zu sehr zurückstecken müssen. (dpa/dbö)