Schockierende Berichte über Menschenrechtsverletzungen
Welche Folgen hätte ein Handelsboykott mit China für uns?
Aus Russland haben sich viele westliche Unternehmen wegen des Kriegs in der Ukraine bereits zurückgezogen. Doch auch in anderen Ländern ist die Menschenrechtslage mehr als schwierig – gerade erst sind schockierende Berichte über Chinas Umgang mit Minderheiten bekannt geworden. Was würde passieren, wenn es zu einem Handelsboykott mit China käme? Was würde alles aus unserem Haushalt verschwinden? Die Antwort sehen Sie oben im Video.
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China misshandelt Uiguren
Erst diese Woche tauchten geleakte Dokumente der chinesischen Regierung auf, die die Unterdrückung der Minderheit der Uiguren belegen. In der chinesischen Provinz Xinjiang sind nach Angaben von Menschenrechtlern Hunderttausende in Umerziehungslager gesteckt worden – teils aus absurd klingenden Gründen.
Chinas Führung wirft den Uiguren in der Region Separatismus, Extremismus und Terrorismus vor, während sich die muslimische Minderheit politisch, religiös und kulturell unterdrückt fühlt.
Bundesregierung will auf Distanz zu China gehen
Diese Menschenrechtsprobleme seien in der Vergangenheit „jahrelang ausgeblendet“ worden, sagte Vize-Kanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) nach dem Bekanntwerden der Berichte. Die Berichte „über Internierung, Misshandlung und Zwangsarbeit“ seien „besonders schockierend“. Habeck weiter: „Hier muss es international eine klare Antwort und weitere Aufklärung geben." Zum künftigen deutsch-chinesischen Verhältnis sagte er: „Wir diversifizieren uns stärker und verringern unsere Abhängigkeiten auch von China. Die Wahrung der Menschenrechte hat ein höheres Gewicht."
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Deutschland will unabhängiger von China werden
China ist Deutschlands wichtigster Handelspartner. Im vergangenen Jahr importierte Deutschland aus China Waren im Wert von fast 142 Milliarden Euro. Jürgen Matthes vom Institut der deutschen Wirtschaft sieht aber Vorteile darin, unabhängiger zu werden: „Umso mehr ist es eine Aufgabe, diese große Abhängigkeit, die sowohl auf der Import- als auch auf der Absatz-Seite besteht, über die nächsten Jahre abzubauen, um hier auch am Ende möglicherweise weniger erpressbar und verwundbar zu sein.“
Welche Folgen eine zu starke Abhängigkeit von China hat, spüren wir seit Corona besonders deutlich: Zu Beginn der Pandemie war Schutzausrüstung wie FFP2-Masken Mangelware, weil es kaum regionale Produktion gab und fast alles aus Fernost importiert werden musste. Und dank Chinas strenger Null-Covid-Politik kommt es immer häufiger zu Störungen der weltweiten Lieferketten, weil zum Beispiel Häfen geschlossen werden. Die Folge: Materialengpässe, längere Lieferzeiten und höhere Preise. (rcl)
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