Schwere Entscheidung
"Der Tod ist nicht planbar" - Autorenduo schreibt Buch über Patientenverfügung
Über Leben oder Tod eines Angehörigen entscheiden, das ist sicher einer der schwersten Schritte überhaupt.
Mit der Übernahme einer Patientenverfügung ist diese Entscheidung unumgänglich. Warum Petra Nagel diese für ihren Vater nicht wollte und welche Tipps sie gemeinsam mit einem berfreundeten Arzt Betroffenen gibt, sehen Sie im Video!
Umfrage: Patientenverfügung - auch für Sie?
Die Ergebnisse dieser Umfrage sind nicht repräsentativ.
93-Jähriger verlangt Bier nach OP - DAS ist Lebenswille!
Als Petras 93-jähriger Vater nach einer schweren OP aufwacht, will er erst einmal ein Bier. Das war für seine Tochter ein Zeichen: Mein Vater hat den Willen zu leben! Ich muss bis zum Ende alles versuchen und ihm jegliche Therapie ermöglichen, die es gibt. Die Journalistin aus Kassel entscheidet sich gegen eine Patientenverfügung, auch wenn diese ihr immer wieder von Ärzten ans Herz gelegt wird.
Lesetipp: Rechtzeitig kümmern – Patientenverfügung: Das sollten Sie wissen
Arzt und Autor: "Der Tod ist nicht bis ins Detail planbar"
„Was lebenswert ist und was jemand für sich als Lebensqualität empfindet, das ist ja sehr individuell. Für meinen Vater war das Glas Bier am Ende seines Lebens absolute Lebensqualität“, erklärt Petra ihre Entscheidung gegen die Verfügung. Gemeinsam mit ihrem Freund und Arzt Gero Moog schreibt sie ein Buch über ihre persönliche Erfahrung mit dem Tod ihres Vaters. „Letztendlich ist natürlich dieser intimste Moment, den der Mensch so erlebt außer der Geburt, nicht bis ins Detail planbar und da bedarf es, glaub ich, schon einer großen Empfängnis auf allen Seiten“, bedenkt Gero Moog bei der Entscheidung für oder gegen eine Patientenverfügung.
Macht das marode Gesundheitssystem Druck?
„Ich verfüge: Rettet mich!“ lautet der Buchtitel von Petra und Gero. Im Elisabeth-Krankenhaus Kassel haben sie es Angehörigen, Ärzten und Patienten vorgestellt. Auch zu wenig Personal und zu wenig Betten in deutschen Krankenhäusern ist Thema im Buch – der Verdacht, das könne oft ein Grund sein, nicht um Leben wirklich zu kämpfen. Kommunikation sei bei der Abwägung einer Entscheidung das Allerwichtigste, betont Moog. Zwischen Patienten und Ärzten und natürlich im Vorfeld vor allem innerhalb der Familie.