Gesundheitsexperte gegen Linksbündnis
Lauterbach: SPD würde sich in Rot-Rot-Grün „zerlegen“

In den Spekulationen um die zukünftige Regierungskoalition hatte Ex-Linken Chefin Katja Kipping am Mittwoch die Tür für ein rot-rot-grünes Bündnis aufgestoßen. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat sich nun daran gemacht, die Tür schnell wieder zu schließen: „Wir würden uns zerlegen. Ein solches Bündnis hätte keine Zukunft.“
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Koalition mit Linken: „Streitereien“ würden zur Auflösung führen
Im Podcast „Die Wochentester“ sprach sich die Lauterbach klar gegen eine Koalition der SPD mit der Linkspartei nach der Bundestagswahl aus. „Wir kämen in der Außen-, Verteidigungs- und Innenpolitik, aber auch in der Bewältigung der Corona- und Klimakrise nicht voran, und wir würden uns zerlegen. Ein solches Bündnis hätte keine Zukunft“.
Mit der Linkspartei käme die SPD nicht auf einen grünen Zweig: „Wir hätten ständige Streitereien und würden wahrscheinlich das Bündnis nach kurzer Zeit auflösen müssen.“ Er habe eine ganz klare Präferenz für Rot-Grün. „Wenn das nicht geht, eine Ampel.“
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Heil (SPD): Die Linke spielt „Wünsch-dir-was“

Auch Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) geht auf Distanz zur Linkspartei. „Unser Programm ist umsetzbar. Bei der Linkspartei ist mir das zu viel Wünsch-dir-was und Im-Himmel-ist-Jahrmarkt“, sagte er dem „Spiegel“. Man könne nicht vor einer Wahl Dinge versprechen, „die zwar nett klingen, aber nicht umsetzbar sind“. Bei Koalitionen nach der Wahl gebe es ein paar Punkte, die für die SPD nicht verhandelbar seien. „Dazu gehört die außen- und sicherheitspolitische Verantwortung, unsere Mitgliedschaft in der Nato. Wer das infrage stellt, wird nicht regieren.“
Die Wahl und die mögliche Koalitionsfrage bleibt also wirklich spannend. CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet hat gerade auch ausgeschlossen, als Junior-Partner in eine SPD-geführte Koalition zu gehen...
(dpa,skn)