Wahlkampf in den letzten Zügen
Armin Laschet: "Will nicht als Juniorpartner in eine andere Koalition gehen"
Ganz oder gar nicht, das ist offenbar jetzt die Devise der Union: "Ich will nicht als Juniorpartner in eine andere Koalition gehen", sagte Kanzlerkandidat Armin Laschet in der ZDF-Sendung „Klartext“. Die Union und insbesondere ihr Kanzlerkandidat Laschet stehen wegen desaströsen Umfragewerten massiv unter Druck. Zuletzt lag die Union nur noch bei 19 Prozent.
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"...und dann auch den Bundeskanzler stellen“
"Ich würde allen empfehlen, alles zu tun, dass wir auf Platz eins sind", antwortete Laschet auf die Frage, was er zu der Bemerkung von CSU-Chef Markus Söder sage, dass die Union lieber in die Opposition gehen sollte als Juniorpartner zu werden.
Wenn-dann-Fragen „passen eigentlich nicht in eine politische Landschaft“ - wenn dies jeder sage, „dann sind wir irgendwann nicht regierungsfähig“. Am Ende betonte er aber: „Ich will nicht als Juniorpartner in eine andere Koalition gehen. Und ich will dafür kämpfen, dass wir die Mehrheit haben und dann auch den Bundeskanzler stellen.“
„Wir merken, es wird knapp“
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Als es um die Frage ging, welche Erklärung er für die desaströsen Umfragewerte der Union habe, antwortete er: „Wir merken, es wird knapp.“ Die Wähler würden entscheiden – „und ich empfehle uns einfach, diese 17 Tage jetzt abzuwarten. Die Wähler, und nicht repräsentativ ausgewählte Leute das entscheiden zu lassen. Und dann können wir ja dann am Wahlabend sehen, wie's aussieht.“
Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder weist unterdessen Kritik zurück, er unterstütze den Kanzlerkandidaten der Union, Armin Laschet (CDU), nicht ausreichend. "Es gibt kaum eine Gruppe, die so viel Wahlkampfveranstaltungen für Armin Laschet gemacht hat wie die CSU", sagt Söder dem "Handelsblatt". "Wir plakatieren in Bayern unzählige Großflächen mit Armin Laschet und mehr als die meisten CDU-Verbände." Von dem CSU-Parteitag, auf dem am Samstag auch Laschet auftreten wird, erhofft sich Söder einen Schulterschluss. "Ich hoffe, dass wir zwei Signale setzen können: Geschlossenheit innerhalb der CSU, aber auch mit der CDU und Armin Laschet", sagt Söder. Zudem wolle man "ein Signal der Entschlossenheit aussenden". Die gesamte Union brauche den Rückenwind vom CSU-Parteitag. CSU-Generalsekretär Markus Blume hatte gestern noch klar betont, die Union stände mit Söder besser da als mit Laschet. (dpa/eku)