Smartwatch wählt Notruf für 19-Jährige
Können die schlauen Uhren wirklich Leben retten? Das sagt ein Experte!
Kann der Mini-Computer am Handgelenk zum Lebensretter werden?
Eine 19-Jährige aus Niedersachsen würde diese Aussage nach ihrem Unfall in der Nacht zu Montag (7. August) wahrscheinlich bejahen. Schwer verletzt und allein sitzt sie in ihrem Auto, nachdem dieses gegen einen Baum geprallt ist. Doch Hilfe kommt schnell – weil ihre Smartwatch einen Notruf abgesetzt hat. Ein Experte erklärt, inwieweit man sich auf die Uhren verlassen kann.
Wie kann die smarte Uhr einen Notfall erkennen?
Auch die RTL-Community auf Facebook bewegt die Geschichte der 19-Jährigen. Einige User teilen in den Kommentaren daraufhin persönliche Erlebnisse, in denen ihre Smartwatches einen Notfall erkannt haben. Andere beschäftigt die Frage: Wie kann die smarte Uhr einen gesundheitlichen Notfall als solchen erkennen und vielleicht sogar Leben retten?
RTL-Verbraucherexperte Ron Perduss erklärt: „Die wohl wichtigste Funktion ist die Sturz- oder Aufprallerkennung. Damit ausgestattete Smartwatches erkennen einen plötzlichen Aufprall und fragen den Benutzer, ob er in Ordnung ist oder Hilfe benötigt. Diese Funktion ist beispielsweise bei einem Autounfall relevant. Wenn keine Antwort erfolgt, kann die Smartwatch automatisch Notfallkontakte oder einen Rettungsdienst verständigen.“
Aber Achtung: Bei bestimmten Herstellern muss die Notfall-Funktion manuell aktiviert werden, manche – gerade ältere – Modelle besitzen die Funktion überhaupt nicht!
Smartwatches helfen nicht nur bei Notfällen
Doch nicht nur bei Unfällen können Smartwatches etwas für die Gesundheit ihrer Träger tun. So sind einige Modelle mittlerweile in der Lage, auch die Herzfrequenz, den Blutsauerstoff und den Blutdruck zu messen, Schritte zu zählen oder den Schlaf oder Stress zu überwachen. Was nach einem Mini-Gesundheitslabor am Handgelenk klingt, kann in einigen Fällen mehr als eine tolle Spielerei sein:„Smartwatches können in bestimmten Situationen lebensrettend sein, indem sie potenziell gesundheitliche Probleme oder Notfälle frühzeitig erkennen und den Benutzer darauf aufmerksam machen“, erklärt Ron Perduss weiter. Beispielsweise könne eine integrierte EKG-Funktion Anzeichen von Vorhofflimmer frühzeitig erkennen, die Herzfrequenzüberwachung unregelmäßige Herzschläge oder Abweichungen von der normalen Herzfrequenz bemerken.
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Gesundheitsfunktionen variieren je nach Hersteller und Modell
Ihre Gesundheit sollten Nutzer den schlauen Uhren aber trotzdem besser nicht vollständig anvertrauen: „Die Zuverlässigkeit der Notfall- und Gesundheitsfunktionen gibt es je nach Hersteller in ganz unterschiedlichen Qualitäten“, sagt Ron Perduss. „Einige Smartwatches haben fortschrittliche Sensoren und Algorithmen, die eine recht zuverlässige Überwachung ermöglichen, während andere möglicherweise weniger präzise oder eingeschränktere Funktionen haben. Gerade bei Billig-Produkten oder Nachbauten und Fakes müssen Sie davon ausgehen, dass die Sensoren fehlerhaft arbeiten.“
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Den Gang zum Arzt können Smartwatches also nicht ersetzen, aber in manchen Fällen einen guten Tipp geben, wenn es mal wieder an der Zeit sein könnte…
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