Öko-Test findet Mineralöl und Cadmium

Schadstoff-Mix im Schokodrink: Marken-Kakaopulver geht im Test unter

Ein Junge trinkt Kakao (gestellte Szene). Foto: Christin Klose
Kleine Kinder lieben Schokomilch - kein Wunder, bei dem Zuckergehalt der meisten Kakaopulver
Christin Klose, dpa-tmn

Dieses Ergebnis ist gar nicht mal so süß! Seit Jahrzehnten ist Kakaopulver zum schnellen Anrühren von Schokomilch bei Kindern und Erwachsenen beliebt. Doch in den meisten Fällen ist es zu viel des Guten, findet Öko-Test: Von 16 getesteten Kakao-Pulvern enthalten zehn ganze 80 Prozent Zucker. Und auch sonst gibt es an den Inhaltsstoffen einiges zu beanstanden – insbesondere bei beliebten Markenprodukten.

Nesquik ist großer Testverlierer

In Laborprüfungen ließ das Test-Team den Gehalt an Zucker, Fett, Theobromin, Koffein und den Kakaopulveranteil bestimmen, außerdem wurden Cadmium und Mineralöl analysiert. Auch die Belastung mit Keimen wie Enterobacteriaceen, E.coli, Salmonellen und Schimmel wurde gemessen. Zudem wurden die Hersteller im Hinblick auf fairen Handel unter anderem zu den Lieferketten und Anbaubedingungen befragt.

Das Ergebnis? Doch einigermaßen ernüchternd. Besser als "befriedigend" wurde keines der zwischen 1,30 und 6,49 Euro pro 400 Gramm teuren Pulver bewertet. "Nesquik" von Nestlé und der "Caribo Bio Trink Kakao" von Wertform sind mit einem "ungenügend" die Testverlierer. Ihr Problem: zu süß, zu viele Schadstoffe, zu wenig Transparenz.

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Mineralöl und Cadmium im Kakao? Nein Danke!

Mineralölbestandteile hat das beauftragte Labor in sieben Kakaopulvern nachgewiesen. Die gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH) reichern sich im menschlichen Fettgewebe und der Leber an. Betroffen sind neben "Nesquik", "Caribo" und "Goody Cao" von Lidl ("ausreichend") ganze fünf der sieben Produkte mit Bio-Label – auch das Gepa-Produkt "Cocoba Frühstückskakao mit Honig" ("mangelhaft") und der Rapunzel "Tiger Quick Trinkkakao" ("ausreichend"). In den beiden letztgenannten und drei weiteren Bio-Kakaopulvern hat das Labor zudem Cadmium gefunden.

Das Schwermetall reichert sich besonders in Leber und Niere an und kann die Organe langfristig schädigen. Dem Klassiker "Kaba" des Anbieters Carambar wird hingegen "nur" ein stark erhöhter Zuckergehalt und die Verweigerung jeglicher Auskunft zu Fragen der Transparenz zum Verhängnis ("mangelhaft").

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Günstiger Kakao schneidet mit am besten ab

Um drei Produkte zu nennen, die in der Untersuchung wenigstens noch ein "befriedigend" ergattern konnten, seien hier die beiden günstigsten genannt. Nämlich der "Ja! Kakao Drink" von Rewe und der "Cho Quick" von Penny. Beide sind für 1,50 Euro zu haben. Wer Wert auf weniger Zucker legt, wird vor allem bei den Bio-Produkten fündig, zum Beispiel dem BioKids Kakaodrink von Bio Zentrale (5,05 Euro)*. (xwi/rka)

Alle Ergebnisse finden Sie auf der Website von Öko-Test.

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