Frühstart mit Julia Klöckner
„Frauen sind keine Gebärmaschinen für die Wirtschaft“
„Darauf haben wir jetzt alle noch gewartet, dass uns die AfD eine Geburtenrate vorgibt“:
Der AfD-Vorsitzende Tino Chrupalla will den Fachkräftemangel durch eine höhere Geburtenrate beheben. Die wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Julia Klöckner findet dazu sehr deutliche Worte. Die Talfahrt der Wirtschaft lässt sich mit einem ganzen Bündel von Maßnahmen stoppen, sagt sie.
„Ganz normal ist der Herr aus der AfD sowieso nicht, um es mal etwas salopp zu sagen“
Zur Idee von Tino Chrupalla, den Fachkräftemangel in Deutschland durch eine höhere Geburtenrate zu beheben, sagt Klöckner: „Ganz normal ist der Herr aus der AfD sowieso nicht, um es mal etwas salopp zu sagen“, so Klöckner. „Darauf haben wir jetzt alle noch gewartet, dass uns die AfD eine Geburtenrate vorgibt“, so Klöckner weiter. „Frauen sind keine Gebärmaschinen für die Wirtschaft.“
Die wirtschaftspolitische Sprecherin fordert stattdessen ernstzunehmende Konzepte. „Wir haben über zwei Millionen offene Arbeitsstellen, wir haben arbeitsfähige Bürgergeldempfänger. Wir haben mehrere Millionen Arbeitslose in einem arbeitsfähigen Alter.“ Es seien nicht alle gesundheitlich eingeschränkt. Klöckner: „Solidarität darf man nicht als Einbahnstraße verstehen.“
"Brauchen Bündel von Maßnahmen"
Klöckner fordert ein Maßnahmen-Bündel: „Wenn man in einer Krise ist, dann hilft es nicht, hier irgendein kleines Programm oder dort eins zu machen, sondern Sofortprogramm heißt, ein Bündel an Maßnahmen, das unsere Wirtschaft entlastet“, so Klöckner im RTL-Frühstart. Die wirtschaftspolitische Sprecherin schlägt vor, die Stromsteuer und die Netzentgelte zu senken, den Spitzenausgleich zu belassen sowie Turbo- und Superabschreibungen zu erlauben. „Arbeit und Leistung müssen sich lohnen“, so die CDU-Politikerin, Überstunden sollten steuerfrei sein.
Den Bundeskanzler fordert sie auf, einen Krisengipfel im Kanzleramt mit allen Ministerien abzuhalten. „Damit diese endlich an einem Strang ziehen und sich nicht das Finanz- und das Wirtschaftsministerium blockieren und gar nichts geschieht, und unsere Wirtschaft abwandert oder die Türe zuschließt.“
Den Vorschlag des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder, die in Deutschland abgeschalteten Kernkraftwerke wieder ans Netz zu nehmen, unterstützt sie ausdrücklich. „Wenn die Kriterien neu sind, muss man auch neu entscheiden“, so Klöckner. „In so einer Energiemangellage, in der die Energiekosten so hoch sind, darf man nicht noch eine Energiequelle abschalten.“