Albtraum-Anblick in Wohnung in Ingolstadt

"Sie hat die einfach verhungern lassen!" Vermieter findet drei qualvoll verhungerte Katzen in Messiewohnung

In der Messie-Wohnung wurden drei tote Katzen gefunden.
In der Messie-Wohnung wurden drei tote Katzen gefunden.
Privat
von Jan Dafeld

Es sind Bilder wie aus einem Albtraum: In einer Ingolstädter Wohnung türmen sich Müll und Schnapsflaschen, fast ein Jahr lang hat niemand die Räumlichkeiten betreten. Besonders schockierend: In der Wohnung liegen auch drei tote Katzen – verhungert, weil sich niemand um sie kümmerte. Vermieter und Nachbarn zeigen sich erschüttert. Der Betreuerin des Mieters der Wohnung drohen nun ernsthafte Konsequenzen.

Ingolstadt: Vermieter findet tote Katzen in seiner Wohnung

Über viele Monate hinweg lebte niemand in der Messie-Wohnung. Der Mieter war bereits vor etwa einem Jahr ins Krankenhaus eingeliefert worden und seitdem nicht mehr zurückgekehrt. Seine Betreuerin kündigte die Wohnung jedoch nicht, ließ auch sonst niemanden in die Räumlichkeiten hinein – bis zum vergangenen Dezember.

Als Vermieter Tobias Schiemenz damals zum ersten Mal wieder in seine Wohnung kommt, bietet sich ihm ein schockierender Anblick: Auf dem Boden liegen fette Staub- und Dreckschichten, Essensverpackungen, Schnapsflaschen und Weinpakete stapeln sich auf hohen Müllbergen.

Mitten in dem Chaos: Drei tote Katzen. Von Zweien ist nur noch das Gerippe zu erkennen, von der Dritten fast überhaupt nichts mehr. Wahrscheinlich haben die anderen Katzen sie gefressen, bevor sie selbst gestorben sind.

„Wir wussten, die Wohnung ist in einem sehr schlechten Zustand. Aber so schlecht…“, erinnert sich Schiemenz im Gespräch mit RTL. „Der Mann hatte ja eine Betreuerin. Das ist ja lächerlich.“

Lese-Tipp: Katzenschänder endlich geschnappt! Er zerstückelte die Tiere bei lebendigem Leib

Der Vermieter fand die Wohnung komplett zugemüllt vor.
Der Vermieter fand die Wohnung komplett zugemüllt vor.
Privat

Tote Katzen in Messie-Wohnung: Polizei ermittelt wegen Tierquälerei

Bereits im vergangenen März war der Vermieter von Nachbarn informiert worden, dass in der Messie-Wohnung ununterbrochen der Feueralarm schrillt. Auch vom Gestank und den einsamen Katzen in der Wohnung berichteten die Nachbarn ihm.

„Wir wussten, dass da Katzen in der Wohnung sind. Man hat sie am Fenster gesehen und es auch gehört“, sagt Nachbarin Lisa Rupprecht. „Wir haben das auch der Polizei und der Betreuerin gesagt.“

Schiemenz rief daraufhin die Betreuerin des Mieters an. Er wollte den Schlüssel für die Wohnung haben, war offenbar sogar bereit, den Mietvertrag sofort zu beenden – doch die Rechtsanwältin war dagegen. „Sie hat mir versichert, dass da keine Katzen mehr drin sind, auf keinen Fall“, sagt er. „Sie hat die einfach verhungern lassen. Aus meiner Sicht hat sie das überhaupt nicht interessiert.“

Die Polizei bestätigte auf RTL-Anfrage, dass im Dezember eine Anzeige wegen Tierquälerei aufgegeben worden war. Die Beamten haben in dem Fall Ermittlungen gegen die zuständige Betreuerin aufgenommen.

Lese-Tipp: Wegen Silvester-Knallerei: Großeinsatz für Hund Balou

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Aktuelle Videos zu Nachrichten-Themen

Playlist 20 Videos

Am 26.12.2022 wurde bei der Polizeiinspektion Geisenfeld Anzeige wegen eines Vergehens nach dem Tierschutzgesetz erstattet.So wurde mitgeteilt, dass in einer Wohnung in Baar-Ebenhausen mehrere tote Katzen aufgefunden wurden. Der bisherige Mieter sei jedoch seit mehreren Monaten in einer Pflegeeinrichtung untergebracht. Der Mann stand bereits seit längerer Zeit unter Betreuung.
Demzufolge wurde nun ein Verfahren wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz gegen die verantwortliche Betreuerin, eine Rechtsanwältin, eingeleitet.

In der Wohnung stapelte sich der Müll.
In der Wohnung stapelte sich der Müll.
Privat

Messie-Wohnung in Ingolstadt: „Das schlimmste waren natürlich die Katzen“

Kaum zu glauben: Schiemenz sagt, dass der Mieter früher sogar für ihn gearbeitet hat. Wegen seines Alkoholproblems sei dieser irgendwann jedoch nicht mehr zuverlässig gewesen. Der Mann verlor seinen Job, doch Schiemenz bot ihm die Wohnung zur Miete an. „Der wäre sonst auf der Straße gelandet“, sagt er.

Dass er seine Wohnung später einmal so auffinden würde, hätte der Vermieter damals wohl niemals gedacht. „Das Schlimmste waren natürlich die Katzen“, sagt Schiemenz heute. „Das hat mich extrem geärgert.“

Mittlerweile wurde die Wohnung leergeräumt. Schon bald soll sie an neue Mieter vermietet werden. „Es riecht immer noch grauenhaft. Meine Mitarbeiter konnten da nur mit Maske reingehen“, erzählt Schiemenz. Aber: „Zwei, drei Wochen, dann ist die Wohnung wieder fit.“