Bernhardiner stürzt nach Böllerflucht
Wegen Silvester-Knallerei: Großeinsatz für Hund Balou

Laute Silvester-Raketen kann Hund Balou wohl gar nicht ausstehen. Am Silvesterabend erhielt die Leitstelle der „Tierrettung Essen e.V.“ einen dringenden Notruf. Der Bernhardiner ist von seinem Pferdehof in Essen Schonnebeck entlaufen. Die verfrühte Böllerei habe den elfjährigen Hund wohl panisch in die Flucht geschlagen. Bei der Rettungsaktion geraten die Einsatzkräfte auch noch selbst in Gefahr.
Einsatzfahrzeug wird von Raketen beschossen
Besonders gefährlich: Der Rüde hat eine schwere Arthrose. Während seiner Flucht ist der Hund orientierungslos und zeitweise nicht mehr aufzufinden. Die Leitstelle alarmiert umgehend alle Einsatzkräfte, um nach Balou zu suchen. Gegen 24 Uhr gerät der Tierrettungswagen durch Feuerwerkskörper unter starken Beschuss. Die Anwohner hätten gezielt auf das Fahrzeug der Tierrettung geschossen, sagen die Einsatzkräfte.
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Hund Balou ist stark geschwächt

Erst gegen 01:40 Uhr können die Helferinnen und Helfer aufatmen: Eine aufmerksame Anwohnerin soll den Hund hinter ihrem Garten gesehen haben. Tatsächlich finden die Einsatzkräfte den alten Balou hinter dem Gartenzaun an einem steilen Abhang.
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Doch der Rüde ist stark geschwächt und kann nicht mehr von alleine aufstehen. Im Rettungswagen wird der elfjährige Bernhardiner dann zurück nach Hause gebracht.
Keine Suchaktionen mehr an Silvester
Ein Happy End für Balou. Doch die Tierrettung Essen e.V möchte durch die Vorfälle in der Silvesternacht Konsequenzen ziehen. Auf Facebook kündigt die Tierrettung an, ab jetzt an Silvester nur noch für medizinische Notfälle herauszufahren. Weiter schreiben sie: „Es ist nicht hinzunehmen, dass die Gesellschaft es nicht begreift, Retter mit ihren Einsatzfahrzeugen passieren zu lassen, um möglichst Leben zu retten. Außer unseren Einsatzfahrzeugen und Einsatzkräften wurden weitere Einsatzfahrzeuge in Essen und anderen Städten beschossen.“
Weggelaufene Hunde wie Balou, könnten dann nicht mehr vom Verein gerettet werden. (jsi)
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