"Querdenker" wollte sich nicht im Krankenhaus aufnehmen lassen

Impfgegner stirbt an Corona - weil er sich nur mit Chlordioxid behandeln lassen wollte

Coronavirus -Proteste in Österreich
Einer der bekanntesten Impfgegner Österreichs ist an Corona gestorben.
hog nwi, dpa, Georg Hochmuth

Johann Biacsics kam mit schweren Corona-Symptomen ins Krankenhaus

Er war einer der bekanntesten Impfgegner Österreichs – jetzt ist er tot. Johann Biacsics ist Medienberichten zufolge an einer schweren Corona-Infektion gestorben. Wie „Die Zeit“ berichtet, kam der Österreicher Anfang November in Wien ins Krankenhaus – sein Zustand sei kritisch gewesen, er habe kaum noch atmen können, so die Zeitung. Trotzdem habe sich der Mann, Anhänger der sogenannten „Querdenker“-Bewegung, nicht behandeln lassen wollen – zumindest nicht so, wie es die Ärzte für richtig hielten.

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Impfgegner wollte sich nicht im Krankenhaus behandeln lassen, obwohl er in Lebensgefahr schwebte

Trotz eines positiven Corona-Tests soll er den Ärzten in dem Wiener Krankenhaus gesagt haben, dass er Covid-19 bereits besiegt habe. Laut den Schilderungen seiner Familie auf der Homepage des Mannes, war der 65-Jährige offenbar überzeugt, nicht mehr an Corona zu leiden. Weil die Ärzte ihn nach einem positiven PCR-Test im Krankenhaus aber wie einen Corona-Patienten behandeln wollten, habe sich der Mann wieder nach Hause bringen lassen. Obwohl sein Zustand lebensbedrohlich gewesen sei, habe Biacsics sich geweigert, sich im Krankenhaus aufnehmen zu lassen.

Zuhause habe der Impfgegner dann noch versucht, sich mit Chlordioxid selbst zu behandeln. Einem Bleichmittel, das bei Impfskeptikern als angebliches Wundermittel gegen Corona angepriesen wurde. Wie gefährlich Chlordioxid für den Körper sein kann, erklärt Arzt und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht hier.

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Biacsics starb nach Selbstbehandlung mit Chlordioxid

Offenbar war das jedoch ein folgenschwerer Fehler, denn kurze Zeit später starb der 65-Jährige. Laut den Informationen auf seiner Homepage wollte er sich offenbar noch von einer Ärztin seines Vertrauens behandeln lassen, doch die habe es nicht mehr rechtzeitig zu dem Patienten geschafft. Seine Familie und ein Notarzt hätten noch versucht, ihn wiederzubeleben, heißt es in dem Bericht seines Sohnes. Aber für den 65-Jährigen war es zu spät.

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Wie die Familie auf Biacsics Internetseite schreibt, ging es dem Impfgegner schon seit Ende Oktober immer schlechter. Der 65-Jährige habe unter Durchfall, Fieber und Husten gelitten. Er habe sich daraufhin mit Chlordioxid behandelt. Obwohl im Krankenhaus alle Tests auf das Virus positiv ausfielen, glaubt seine Familie noch immer fest daran, dass Biacsics nicht an Corona starb. „Offiziell wird er als Corona-Opfer in die Statistik einfließen. Doch ich weiß es besser“, erklärt der Sohn des Verstorbenen auf der Homepage. (jgr)