Medikament gilt als Heilmittel in Verschwörungs-KreisenFamilie nimmt Wurm-Mittel gegen Corona- Vater und Schwiegervater tot

Ivermectin
Das Medikament "Ivermectin" soll gegen Corona helfen- dachte zumindest die Wiener Familie.
Imago Entertainment

In Österreich ist eine vierköpfige Familie mit Corona ins Krankenhaus eingeliefert worden. Wenige Tage später waren zwei von ihnen tot. Die Todesursache war für die Hinterbliebenen schnell gefunden: Die Patienten gaben an, sie hätten eben zu wenig Pferde-Entwurmungsmittel eingenommen, deswegen habe es nicht gegen Covid-19 geholfen.

Wurm-Mittel ist für Tiere gedacht

Ein Ehepaar aus dem Mühlviertel, Österreich, wurde gemeinsam mit ihrem Sohn und ihrem Schwiegervater mit schweren Corona-Symptomen in ein Krankenhaus eingeliefert. Die Ärzte reagierten sofort, doch für den Vater und den Schwiegervater kam jede Hilfe zu spät. Auch, weil die Familie sich zuvor selbst zu helfen versuchte, in dem sie mit dem Wurm-Mittel „Ivermectin“ gegen die Corona-Infektion ankämpfte. Vergeblich. Der Sohn und die Mutter überlebten mit Glück und konnten das Krankenhaus später wieder verlassen.

„Ivermectin" gilt als das Heilungsmittel in Verschwörungs-Kreisen. Dieses Medikament ist normalerweise für Tiere. Pferde, Kühe und weitere Nutztiere erhalten dieses Medikament bei einem Wurmbefall.

Überdosis kann tödlich sein

Natürlich ist „Ivermectin“ nicht für die Behandlung von Covid-19 zugelassen. Institute und Experten warnen vor der Einnahme des Entwurmungsmittels bei einer Corona-Infektion. Wie „oe24.de“ berichtete, habe sich auch der Hersteller des Medikaments gemeldet und sich klar gegen eine Verwendung gegen das Virus ausgesprochen. Eine Überdosis des Medikaments kann sogar giftig und tödlich sein.

Ivermectin
"Ivermectin" ist vielerorts ausverkauft.
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Ähnlicher Fall in den USA

Auch in den USA gibt es eine große Nachfrage nach dem Wurm-Mittel. Ein Mann verklagt jetzt sogar ein Krankenhaus, weil es sich weigerte seine Frau mit dem Medikament zu behandeln- sie ist an ihrer Corona-Infektion gestorben. "Wir wissen nicht, ob es ihr das Leben gerettet hätte, aber es hätte klappen können", begründet sein Anwalt die Klage. Das Wurm-Mittel ist in großen Teilen Amerikas und Österreichs mittlerweile ausverkauft. (lgr)