Diagnoserate um 26 Prozent gestiegen
Immer mehr Männer betroffen: Was tun bei Migränekopfschmerzen?
Ein fieser, stechender Schmerz, der einen fast in den Wahnsinn treibt, eine hohe Geräuschs- und Lichtempfindlichkeit und das Bedürfnis, sich einfach nur noch im kühlen und vor allem dunklen Zimmer verkriechen zu wollen. Von einem solchen Szenario können Migräne-Betroffene ein Lied singen. Vor allem Frauen trifft es häufig, zum Beispiel wenn sie unter menstrueller Migräne leiden. Doch eine neue Auswertung der Barmer Krankenkasse zeigt: Auch Männer werden immer häufiger von den fiesen Kopfschmerzen heimgesucht. Warum das so ist und was Sie tun können.
Mehr Migräne bei Männern: Ist zunehmender Stress Schuld?
In Hessen leiden immer mehr Männer unter Migränekopfschmerzen. Dort wurde die Krankheit zuletzt bei mehr als 82.000 Männern diagnostiziert. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der Barmer Krankenkasse hervor. Damit ist laut Barmer die Diagnoserate innerhalb von zehn Jahren um annähernd 26 Prozent gestiegen. Woher der Anstieg kommt, ist unklar. Denkbar seien zunehmender Stress oder ein gestiegenes öffentliches Bewusstsein, sagte Landeschef Martin Till. Betroffen sind dem Arztreport zufolge vor allem Männer zwischen 20 und 29 Jahren.
Der Auswertung liegen die Daten der rund 740.000 Barmer-Versicherten in Hessen aus dem Jahr 2020 zugrunde. Sie gibt nach Angaben eines Sprechers einen „realistischen Wert für die Gesamtbevölkerung“.
Zu den Symptomen einer Migräne gehören:
- Licht- und Lärmempfindlichkeit
- Sehstörungen
- Übelkeit, Appetitlosigkeit
- Sehstörungen und Schwindel
- Taubheits-, Lähmungs- sowie Kribbelgefühl im Gesicht
- Heftige Kopfschmerzattacken
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Kopfschmerzen oder doch Migräne? Darauf sollten Sie achten
Migräne wird von Betroffenen als sehr belastend empfundener Kopfschmerz empfunden, denn: Die Kopfschmerzen treten oft einseitig auf und können vier bis 72 Stunden andauern. Die Entstehung von Migräne wird seit Jahren von Neurologen erforscht, ein Heilmittel gibt es noch nicht. Was bei den Schmerzattacken helfen kann, sind bestimmte Medikamente wie Ibuprofen oder Paracetamol und Therapien.
Auch Botox darf offiziell zur Migräne-Behandlung eingesetzt werden. Hier werden kleine Mengen Botox in Gesichts-, Kopf- und Nackenmuskulatur gespritzt. Laut einer Studie verringere sich die der Migräne-Zeitraum um neun Tage. Der Effekt halte zwischen drei und sechs Monate an, danach müsse nachgespritzt werden. Nebenwirkungen könnten Muskelschwäche, ein hängendes Augenlid oder Spannungsgefühle in den Muskeln sein.
Insgesamt wird Migräne häufig ausgelöst durch hormonelle Umschwünge im Körper, weswegen zwei- bis dreimal mehr Frauen als Männer an Migräne leiden. Schuld ist das Östrogen im Blut. Das Risiko, unter Migräne zu leiden, erhöht sich in der Pubertät und sinkt in den Wechseljahren. Ein weiterer Auslöser ist Stress in seinen unzähligen Facetten. (dpa/vdü)
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