Behörden warnen eindringlichIm Kampf gegen Bettwanzen! Franzosen vergiften sich mit Insektiziden

Macro photo of a bed bug
Seit dem Sommer immer präsenter, vor allem in Frankreich: Bettwanzen.
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Wie groß muss diese Verzweiflung sein!
Seit dem Sommer gibt es in Frankreich große Aufregung um Bettwanzen, denn sie verbreiten sich offenbar immer weiter. Und das Problem wird nicht kleiner. Deswegen greifen viele Franzosen jetzt zu eigentlich illegalen Giften, die sie selbst in Gefahr bringen.

Französische Behörde warnt vor Insektizid

Im Kampf gegen die Bettwanzen haben die französischen Behörden vor dem Griff nach verbotenen Insektiziden und der Gefahr von Vergiftungen gewarnt. Denn um die Parasiten loszuwerden, haben bereits dutzende Menschen versucht, sich mit den giftigen Mitteln zu helfen – und sich dabei in Gefahr gebracht.

Seit dem Sommer melden Menschen verstärkt Bettwanzen – aus Kinos, Zügen oder anderen Orten, oft begleitet von entsprechenden Fotos der Parasiten. Wie die französische Behörde für Lebensmittelsicherheit, Umweltschutz und Arbeitsschutz (ANSES) am Dienstag mitteilte, nahm die Verbreitung von Bettwanzen in Frankreich in den letzten Jahren zu. Zwischen 2017 und 2022 waren demnach geschätzte elf Prozent aller französischen Haushalte von Bettwanzen betroffen.

Bei Kontrollen werde oft ein bereits seit 2013 verbotenes und toxisches Produkt (Sniper 1000 EC DDVP) in Geschäften und im Online-Handel entdeckt, teilte ANSES am Dienstag in Paris mit. Zwischen Januar 2018 und Juni 2023 seien 206 Menschen von Vergiftungen betroffen gewesen. Die Behörde warnte eindringlich vor dem Produkt, das bei Berührung oder Verschlucken giftig und beim Einatmen sogar tödlich sein kann.

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Im Video: Frankreich stöhnt über Bettwanzen-Plage

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Bettwanzen gegen Insektizide resistent - das hilft wirklich

Auch in Deutschland sind die vor Jahrzehnten quasi verschwundenen Wanzen wieder ein Thema, unter anderem durch das viele Reisen. Die Wanzen saugen Blut und leben in bewohnten, geschlossenen Räumen. Sie verstecken sich etwa in Betten, Möbelfugen oder Ritzen.

Bettwanzen seien inzwischen gegen praktisch alle frei verkäuflichen Insektizide resistent, so die französische Behörde. Vielversprechender sei die physische Bekämpfung, indem man die Parasiten mit großer Hitze wie etwa Wasserdampf angeht oder großer Kälte, indem man zum Beispiel betroffene Kleidung einfriert. Ansonsten sei die professionelle Hilfe eines Kammerjägers ratsam. (vdü/mit dpa)

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