Horror-Erzieherin vor Gericht - Sie soll Kita-Kind Greta getötet haben

Beste Freundin gibt Einblick in die kranke Seele von Sandra M.

Sie wollte ihr Leben bunter gestalten, „mehr Action haben“, sagt Sina L. über ihre ehemals beste Freundin Sandra M. Die 25-jährige Erzieherin steht nun vor Gericht, weil sie der kleinen Greta in einer Kita so stark den Brustkorb zusammengedrückt haben soll, dass die damals Dreijährige einen Atemstillstand erlitt. Sie starb am 4. Mai im Krankenhaus. Am dritten Verhandlungstag im Mordprozess vor dem Landgericht Mönchengladbach ist auch Sina L. als Zeugin vorgeladen. RTL-Reporterin Rebekka Kaiser hat mit der 25-Jährigen kurz nach ihrer Aussage gesprochen. Was sie heute über ihre Ex-Freundin sagt, erfahren Sie im Video.

Sandra M. war süchtig nach Aufmerksamkeit

Neben Sina L., wurden auch Familienangehörige und Freunde der Horror-Erzieherin aus Viersen vor Gericht gehört. Gemeinsam zeichneten sie das Bild einer Frau, die in ihrer „eigenen Welt“ lebt. Die 25-Jährige wurde am Montag als erste in den Zeugenstand gerufen. Sie erzählt, Sandra M. sei lange Zeit eine sehr gute Freundin gewesen, immer hilfsbereit und nett. Allerdings sei ihr früh aufgefallen, dass sie immer mal wieder Unwahrheiten erzählen und übertreiben würde. Sie habe einen Hang zum Erzählen von spektakulären Geschichten, so die 25-Jährige.

Ein Beispiel: Die Erzieherin hat offenbar mehreren Menschen aus ihrem Umfeld erzählt, sie habe einer Frau nach einem Messerangriff in einem Wald geholfen und sei dabei selbst im Gesicht verletzt worden. Angeblich schickte M. ihren Freunden sogar ein Foto, auf dem Wunden zu sehen sind. Doch die Heldengeschichte entpuppte sich als Märchen. Die 25-Jährige soll sich die Verletzungen selbst zugefügt haben, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Es ist nur eine von vielen erfundenen Geschichten, die vor Gericht zu Tage kommen.

Doch viele Zeugen äußern sich auch positiv über M., beschreiben sie sogar als lieb, nett und hilfsbereit. Doch trotz allem wird deutlich: Sie erfand wohl gerne Notlügen, um sich den Alltag zu erleichtern oder gar Geschichten, um im Mittelpunkt zu stehen.

Zweifel an Glaubwürdigkeit der Angeklagten

Das Landgericht will in dem Verfahren mehr als 20 Zeugen hören. Nebenkläger sind die Mutter von Greta und zwei weitere mutmaßlich misshandelte Kinder aus Krefeld und Kempen. Am nächsten Verhandlungstag sollen voraussichtlich auch die Erzieherinnen aussagen, die mit M. in der Vergangenheit zusammengearbeitet haben.

Die Staatsanwaltschaft wirft Sandra M. vor, die drei Jahre alte Greta während ihrer Aufsicht in der Kita getötet und in acht weiteren Fällen Kleinkinder auf ihrer Arbeit misshandelt zu haben. Bislang bestreitet sie die Vorwürfe.