Revolution in der MedizinHerzinfarkt! Diese Maschine rettete Jörg Teichfischer (48) das Leben

Maschine „CARL“ revolutioniert die Medizin. Denn sie kann sogar dann das Herz wieder zum Schlagen bringen, wenn keine andere Reanimationsmaßnahme mehr greift. Genau diese Maschine hat auch Herzinfarkt-Patient Jörg Teichfischer das Leben gerettet. Wie sie funktioniert und wie es dem 48-Jährigen heute geht, erfahren Sie im Video.

„CARL“ kann sogar noch ein bis zwei Stunden nach dem Herzstillstand Menschen wiederbeleben

Bei einem Herzstillstand oder einem Herzinfarkt zählt jede Sekunde. Die erste Wiederbelebungsmaßnahme besteht meist aus einer Herz-Druck-Massage und Mund-zu-Mund-Beatmung. Hilft das nicht, gibt es dennonch Hoffnung für Herzinfarkt-Patienten. Denn die neuartige Maschine namens „CARL“ kann sogar noch ein bis zwei Stunden nach dem Herzstillstand Menschen wiederbeleben.

„Ich glaube, das Gerät hat eine große Zukunft“, sagt Allgemeinmediziner Dr. Christoph Specht im Gespräch mit RTL. Dennoch sollten wir keine falschen Erwartungen haben. „Die Maschine schafft es nicht, dass wir ewig lange Herzstillstände haben und man diese alle wieder reanimieren kann –das funktioniert nicht“, so der Mediziner. Sei der Herzstillstand jedoch kontrolliert, indem jemand die ganze Zeit pumpt und der Kreislauf zumindest halbwegs aufrechterhalten werde, könne die Zeit zur Reanimation verlängert werden. Die anschließende Wiederbelebung mit der Maschine sei dann, so Specht, „von viel mehr Erfolg gekrönt.“

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Der Sauerstoffmangel ist nicht das einzige große Problem

Eine Studie zu „CARL“ zeigt, dass von 14 Patienten sieben wieder reanimiert werden konnten und sechs von ihnen keine bleibenden neurologischen Schäden zurückbehalten haben. Bisher wurde stets angenommen, dass der Sauerstoffmangel das einzige große Problem ist. Wenn also der Sauerstoff nicht mehr ins Hirn kommt, dann könnten Gehirnzellen absterben. Das stimmt auch. Aber das ist nicht alles. Denn auch die Art und Weise, wie der Sauerstoff zurückgeführt wird, spielt eine wichitge Rolle.

„Wir haben immer gedacht, wenn wir ganz schnell Sauerstoff ins Hirn zurückbringen, dann müssten wir die Schäden verhindern können und das wäre gut. Aber es hat sich gezeigt, dass das nicht so ist“, erklärt Dr. Specht. Sinnvoller sei es, dies langsam zu machen.

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Das Schlimmste ist, nichts zu machen

Auch wenn natürlich nicht jeder einen „CARL“ zur Verfügung hat und es extra geschultes Personal braucht, um die Maschine zu bedienen, so gibt es eine Sache, die wir im Notfall alle tun können: Herz-Druck-Massage.

Denn: „Das Einzige, was man falsch machen kann, ist, nicht zu reanimieren“, so Specht. Auch wenn mal eine Rippe kracht, sei dies nicht schlimm, Hauptsache, man bleibe dran. (nhe/kko)

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