RTL spricht mit dem Anwalt der Tante!
Mutter und Oma tot – was passiert jetzt mit dem geretteten Hockenheim-Baby?

Seine Familie suchte in Deutschland Sicherheit, jetzt ist das kleine Mädchen ganz allein!
Nach fieberhafter Suche wird das erst fünf Wochen alte Baby Mitte März entdeckt – wohlauf und unversehrt im Haus eines Ehepaares in Sandhausen (Baden-Württemberg). Der Mann und die Frau sind jedoch nicht etwa die Eltern des Kindes, obwohl es womöglich ihr Plan war, sich als genau diese auszugeben. Dafür soll das Paar sogar buchstäblich über Leichen gegangen sein und die Mutter und die Oma des Mädchens kaltblütig getötet haben. Jetzt hat das Baby gar keine Familie mehr in Deutschland, ist in der Obhut des Jugendamts – doch das könnte sich bald ändern!
Tante des Babys ist angereist

„Die Schwester der Getöteten befindet sich derzeit tatsächlich in Deutschland“, bestätigt Anwalt Thomas Franz im Gespräch mit RTL. Er vertritt die erst 20-Jährige. „Sie ist aus einem Kriegsgebiet in der Ukraine hierher gereist. Sie hat ja nicht nur ihre Schwester verloren, sondern auch ihre Mutter.“ Doch die junge Frau ist nicht nur in Deutschland, um die Rückführung der Leichen ihrer geliebten Familienmitglieder zu organisieren. Sie ist auch hier, um zu klären, was aus ihrer Nichte wird: Das kleine Mädchen soll nicht ohne Familie aufwachsen müssen!
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„Ihr Ziel ist es natürlich, wenn die Voraussetzungen vorliegen (...) nach deutschem Recht, auch nach ukrainischem Recht dann letztendlich ihre Nichte zu adoptieren und zurück in die Ukraine – wann auch immer – zu nehmen“, erklärt Anwalt Thomas Franz weiter. Zu dem leiblichen Vater des kleinen Mädchens bestehe aktuell kein Kontakt – auch er habe sich noch nicht gemeldet.
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Mutter und Oma des Babys wurden Opfer einer Bluttat

Mittlerweile dürfe die 20-Jährige ihre Nichte auch sehen, erklärt Thomas Franz. Über einen Spendenaufruf soll die junge Frau versuchen, in der Ukraine Geld zu sammeln. In Deutschland würde sie laut ihres Anwalts intensiv von der Polizei und der Organisation Weißer Ring unterstützt. „Voraussichtlich wird sie noch diese Woche hier sein, um erstmal das ganze Erforderliche, was zunächst ansteht, zu klären.“
Wie es der jungen Frau gehen muss, ist kaum vorstellbar: Um sich vor dem Krieg in ihrem Heimatland in Sicherheit zu bringen, fliehen ihre Mutter und ihre Schwester aus der Ukraine nach Deutschland, kommen in einer Flüchtlingsunterkunft im Rhein-Neckar-Kreis unter. Anfang März wird dann zunächst ihre Schwester tot am Rheinufer bei Hockenheim entdeckt, wenig später finden Ermittler auch ihre getötete Mutter in einem See bei Bad Schönborn. „Sowas kann man gar nicht in Worte ausdrücken, wie es einem Menschen geht“, sagt der Anwalt der 20-Jährigen. Vermutlich ist es der jungen Tante daher umso wichtiger, beisammenzuhalten, was von ihrer Familie noch übrig ist und für ihre kleine Nichte da zu sein.
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