Israa Selbani im RTL-Interview
Hochzeitsvideo von Beirut-Explosion - Braut: "Habe den Moment zu sterben erwartet"
Eine Braut ganz in weiß lächelt strahlend in die Kamera, das Glück der jungen Frau ist greifbar. Plötzlich ein gigantischer Knall, Fensterscheiben zersplittern. Die Kamera-Drohne, die das Hochzeitsvideo aufnimmt, wird durch die Luft geschleudert. Dieses Hochzeitsvideo ging nach der Explosion von Beirut um die Welt. Die Braut im Video heißt Israa Seblani – im RTL-Interview erklärt sie, was sie in diesen Momenten dachte.
Braut Israa Seblani ist Ärztin aus Michigan (USA)
Israa beschreibt eindrücklich, welche Gedanken sie hatte, als sie die Explosion realisierte. Sie habe erwartet, im nächsten Moment zu sterben, erklärt die 29-Jährige im Gespräch mit RTL-Reporterin Kavita Sharma. Welche Fragen sie dann im Kopf hatte, beschreibt sie im Video.
Zwei Tage und Nächte nach der Explosion habe sie nichts essen und nicht schlafen können, erklärt Israa weiter. Ihr Ehemann Ahmed Sbeih habe sie angefleht: „Bitte! Du musst etwas essen, du musst schlafen. Wir können nicht so bleiben, wir müssen stark sein.“ Wie stark Israa und Ahmed mit der Situation umgehen und was sie daraus persönlich mitnehmen, erklärt die ungewollt im Brautkleid berühmt gewordene Ärztin in unserem Video-Interview.
Große Solidarität in Beirut nach Explosion

Wie das Ehepaar blicken viele Libanesen am Wochenende nach der Explosion nach vorne. Gemeinsam packen sie an, um die verheerenden Schäden aufzuräumen. In den stark zerstörten Vierteln rund um den Hafen sind auch am Samstag Dutzende freiwillige Helfer mit Besen und Schaufeln im Einsatz. Andere bringen Essen und Getränke, wie etwa Alessio Zughaib, der an einem Tisch vor einem Krankenhaus Wasser und Äpfel verteilt. „Wir, die Menschen des Libanons, schaffen den Schutt weg, nicht die Regierung“, sagt der junge Mann, der zu den Pfadfindern gehört.
Vier Tage nach der Explosionskatastrophe im Hafen der libanesischen Hauptstadt Beirut werden noch immer rund 45 Menschen vermisst. Zudem seien 25 Leichen geborgen worden, deren Identität unklar sei, sagte am Samstag ein Sprecher des libanesischen Gesundheitsministeriums. Die Bergungsarbeiten gingen unterdessen weiter.
Auch die 17-jährige Christina Mata ist an diesem Morgen im Einsatz, um die Aufräumarbeiten zu unterstützen. „Ich will nicht zu Hause rumsitzen, sondern helfen“, sagt sie. „Ich bin gekommen, um den Menschen in dieser schmerzhaften Not nahe zu sein.“ Das ist, was Israa Seblani als das „starke Libanon“ bezeichnet – was ihr und dem Land Hoffnung bereitet.
"RTL Wir helfen Kindern" unterstützt mit Soforthilfe

Die Stiftung "RTL Wir helfen Kindern" unterstützt Familien und ihre Kinder in Libanon nach der Katastrophe mit Soforthilfe. Zwei Partner-Organisationen sind vor Ort in Beirut im Einsatz. Wie Sie die Hilfsaktion unterstützen können, lesen Sie hier.