Wedding Plannerin plaudert aus dem Nähkästchen
Do's and Don'ts! Hochzeitsknigge für Gäste: DAS lassen Sie besser bleiben

„Das ging ja mal gar nicht!“ ist eine Aussage, die im Nachhinein wohl niemand über sich hören will. Besonders dann nicht, wenn man Gast auf einer Hochzeit war! Denn: Für das Brautpaar soll der Hochzeitstag immerhin der schönste Tag im Leben sein. Gäste, die sich daneben benehmen, sind da ein absolutes No-Go!
Doch leichter gesagt, als getan: Auf einer Hochzeit kann man nämlich schneller negativ auffallen, als man denkt. Und das schon vor dem eigentlichen Event, wie eine Hochzeits-Expertin im RTL-Interview verrät.
Vorsicht Fettnäpfchen! Davon gibt es viele
Auf die eigene Hochzeit fiebert das Brautpaar wochen- wenn nicht sogar monate- oder jahrelang hin. Umso verständlicher, dass an Tag X alles perfekt sein soll. Doch egal wie gründlich die Hochzeit auch geplant wurde: Es kann immer etwas schiefgehen! Besonders da, wo das Brautpaar keinen Einfluss nehmen kann. Und dazu gehört auch der wohl unberechenbarste Faktor: die Gäste. Und die können in so manches Fettnäpfchen treten, weiß Katrin Glaser, Inhaberin und Agenturleiterin der „Sagt Ja“-Agentur für Hochzeitsplanung in Köln.
Im RTL-Interview verrät sie, worauf Hochzeitsgäste schon vor dem eigentlichen Event, aber auch während und nach der Feier achten sollten, damit das Brautpaar sie in guter Erinnerung behält.
No-Gos bei der Zusage: SO machen Sie sich schon vor dem Fest unbeliebt
Für das Brautpaar fängt die Hochzeit schon weit vor dem eigentlichen Tag X an. Vieles muss geplant und organisiert werden. Um das bestmöglich machen zu können, ist es unter anderem wichtig, die genaue Anzahl der Hochzeitsgäste zu kennen. Für die Eingeladenen heißt das zu aller erst: Pünktlich – bis spätestens zur angegebenen Deadline – zu- oder absagen!
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Doch nicht nur das: „No-Gos bei Zusagen sind ganz klar unbekannte beziehungsweise nicht eingeladene Gäste mitzubringen“, so Katrin Glaser. Wird nicht nach einer „Plus eins“ gefragt? Dann lieber darauf verzichten.
Absagen seien übrigens nur dann zu verzeihen, wenn eine ernsthafte Verhinderung vorliegt. Besonders kurzfristige Absagen, nachdem bereits zugesagt wurde, sollte man sich lieber zweimal überlegen, denn: „Absagen sind unfair, wenn zu kurzfristig - das Paar bleibt in der Regel ab 14 Tagen voll auf den Kosten für den angemeldeten Gast sitzen und muss die Enttäuschung über das Nicht-Erscheinen darüber hinaus mit verknusen.“
No-Gos bei der Wahl des Geschenks: So wirken Sie nicht knauserig
Was soll man dem Brautpaar nur schenken? Eine Frage, die gar nicht so einfach zu beantworten ist. Geldgeschenke werden meist als langweilig empfunden, bei Materiellem hat man Sorge, dass es das Brautpaar gar nicht brauchen kann. Wofür soll man sich als Gast also entscheiden?
Am besten ist es wahrscheinlich, auf das Brautpaar zu hören. Häufig wird bereits auf der Einladung ein Hinweis gegeben, worüber sich die frisch vermählten freuen würden. Beachten sollte man dennoch: „In der Regel gilt alles unter 50 Euro pro Person als knauserig, nach oben gibt es keine klar definierte Grenze und ist auch immer abhängig von der Enge des Verhältnisses zum Paar“, so die Hochzeitsplanerin. Nicht gerne gesehen sei außerdem „Tinnef“, also Kitsch jeglicher Art, der als Verlegenheitsgeschenk eingeordnet werden könnte.
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No-Gos beim Gratulieren: Diese Hierarchie sollten Sie beachten
Einmal vermählt, wollen alle Gäste dem Brautpaar gratulieren. Doch Moment! Hier sollten Sie nicht gleich los stürmen und das Paar mit Ihren Glückwünschen überfallen – es sei denn, Sie stehen dem Brautpaar sehr nahe. Denn: „Generell sollte der Gast immer den engsten Familienangehörigen oder Trauzeugen den Vortritt lassen.“
Wenn es sich jedoch durch Zufall so ergibt, dass man vor einigen Gästen landet, die dem Paar näher stehen, als man selbst, sollte man auf keinen Fall den Rückzug antreten. Aus Höflichkeit zurückschrecken sei nämlich auch nicht die feine Art, wie Katrin Glaser erklärt. „Dann sollte man dem Paar direkt warme Worte und eine herzliche Umarmung schenken.“
No-Gos während der Party: Musikwünsche, Flirts und Social Media
Besonders bei der folgenden Feier hängt es besonders davon ab, in welchem Ambiente diese stattfindet. Wie sieht es zum Beispiel mit Musikwünschen beim DJ aus? „Bei einer lockeren Party zum Beispiel sind Musikwünsche beim DJ nicht nur möglich sondern ganz klar gewünscht. Er will ja alle Gäste glücklich machen. Sollte allerdings eine Live-Band mit einem festen Set spielen, sind diese unmöglich und massiv störend.“
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Wenn es jedoch um Postings auf Soial Media-Kanälen geht, räumt die Expertin den Gästen weniger Spielraum ein – unabhängig des Ambientes: „Postings auf Social Media sollte man gut abwägen und aus Diskretionsgründen wenn überhaupt erst nach einer Feier machen.“ Am besten jedoch: „Das Handy einfach mal in der Tasche lassen und die Party unplugged genießen.“
Und was hält der Profi von Flirts unter Hochzeitsgästen? Mit einem Zwinkern sagt Katrin Glaser: „Flirts unter Hochzeitsgästen sind doch eine schöne Sache, solange keiner einen Partner dabei hat.“
No-Gos bei der Verabschiedung: SO lange sollten Sie mindestens bleiben
Auch die schönste Party geht einmal zu Ende. Für die einen früher, für die anderen später. Doch für Hochzeitsplanerin Katrin Glaser gibt es eine magische Grenze, vor der kein Gast die Party verlassen sollte: „Generell finde ich es immer schön, wenn alle Gäste sich die Mühe geben, so lange wie möglich bester Stimmung zu einem gelungenen Fest beizutragen und auf keinen Fall vor 0.30 Uhr zu gehen.“
Und dann? Von wem muss man sich verabschieden? Oder darf man klammheimlich von dannen ziehen? „Über diese Frage wird oft diskutiert“, erklärt der Profi. „Denn eigentlich gilt es als unhöflich sich nicht beim Gastgeber zu verabschieden.“ Andererseits störe jede Verabschiedung den Flow der Party und zeige dem Paar auch, dass die Gästeschar immer kleiner wird. „Das kann enttäuschen, sehr viel Zeit einnehmen und wird oft nicht bedacht.“
No-Gos nach der Hochzeit: Bräuche missachten bringt Unglück
Hochzeitsbräuche gibt es viele. Manche müssen sogar noch nach der Hochzeit beachtet werden – auch von den Gästen. Zum Beispiel dieser: Hochzeitsschleifen an Autos. „Symbolisch sollen die Autoschleifen Glück und Segen bringen und deshalb auch nicht abgemacht werden, bis sie abfallen.“ Macht ein Gast die Schleifen eigenhändig ab, soll das dem Brautpaar wiederum Unglück bescheren.
Grundsätzlich liege es jedoch am Brautpaar, wie mit Hochzeitsbräuchen umgegangen wird. Manche Paare umgehen sie sogar vollständig: „Wir hatten auch schon „All White“ Partys, bei denen lächelnd über die Tradition der Farbexkusivität hinweggegangen wurde.“
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Sie sehen: Fettnäpfchen kann man als Hochzeitsgast so einige erwischen. Wenn Sie sich bei der nächsten Hochzeit jedoch an die Tipps vom Profi halten, sollten Sie glimpflich durch den Tag kommen und das Hochzeitspaar behält Sie in guter Erinnerung.