Landtagswahlen in HessenCDU liegt bei Hessen-Wahl vorn - Schwarz-Grün könnte weiterregieren
Er hat es geschafft: Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) kann sich über den Sieg seiner Partei freuen. Die SPD mit Bundesinnenministerin Faeser als Spitzenkandidatin erleidet eine schwere Schlappe.
Die Christdemokraten lägen mit 34,5 Prozent deutlich vor dem Koalitionspartner Grüne, der SPD und der AfD, die sich ein knappes Rennen um den zweiten Platz lieferten.
SPD rund um Bundesinnenministerin Nancy Faeser muss herbe Verluste einstecken
Die CDU hat die heftigen Verluste bei der Landtagswahl vor fünf Jahren hinter sich gelassen und konnte sich um über 7 Prozent auf 34,6 Prozent (Wahl 2018: 27,0) steigern. Die SPD mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser als Spitzenkandidatin dagegen erreichte mit 15,1 Prozent (2018: 19,8) ein historisch schlechtes Ergebnis zu.
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AfD auf Platz zwei - Wahlbeteiligung niedriger als 2018
Die derzeit noch mitregierenden Grünen verlieren ebenfalls und landen bei 14,8 Prozent (2018: 19,8). Die AfD gewinnt deutlich hinzu und kommt mit 18,4 Prozent (13,1) auf Platz 2. Die FDP nimmt nach diesen ersten Zahlen mit 5,0 Prozent (7,5) nur knapp die Fünf-Prozent-Hürde und zieht damit knapp in den Landtag ein. Die Linke rutscht ab auf 3,1 Prozent (6,3). Sie muss das Parlament in Wiesbaden verlassen. Die Freien Wähler kommen auf 3,5 Prozent (3,0). Die Wahlbeteiligung wird mit 64,5 bis 65,5 angegeben - weniger als 2018 mit 67,3 Prozent.
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Schwarz-grün weiter möglich
Rund 4,3 Millionen Hessen waren am Sonntag dazu aufgerufen, einen neuen Landtag zu wählen. Umfragen kurz vor dem Wahlsonntag sahen die CDU um Ministerpräsident und Spitzenkandidat Boris Rhein als klaren Favoriten. Dahinter wurde ein enges Rennen um Platz zwei zwischen SPD, Grünen und AfD erwartet, was sich mit dem Wahlergebnis bestätigte. Derzeit regiert in Hessen eine schwarz-grüne Koalition. Rhein bot sowohl SPD als auch Grünen und FDP Gespräche über eine mögliche Regierungszusammenarbeit an. „Jetzt kommt es erst einmal darauf an, in Sondierungsgesprächen Schnittmengen zu finden und Schnittmengen zu suchen“, sagte er.
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Die Grünen waren in der vergangenen Regierungsperiode erstmals mit einem eigenen Ministerpräsidenten-Kandidaten, Tarek Al-Wazir, angetreten. Mit den Sitzen im Landtag wäre die Fortsetzung der schwarz-grünen Koalition möglich. Aber auch eine große Koalition aus CDU und SPD hätte eine Mehrheit. Die CDU erhält laut den Prognosen 45 bis 52 Sitze im Landtag. Die SPD kommt auf 20 bis 23, die Grünen erreichen 19 bis 23 Mandate. Die AfD bekommt 20 bis 26 Sitze, die FDP 6 bis 8.

Boris Rhein: "Habe auch immer Kontakt zur SPD gepflegt"
Schon seit fast zehn Jahren sitzen in Hessen CDU und Grüne zusammen auf der Regierungsbank, meist recht reibungslos - ändert sich das nun nach der Landtagswahl? Ministerpräsident Boris Rhein (51) sagte vor den Wahlen, er habe ein „sehr konstruktives, sehr vertrauensvolles“ Bündnis mit den Grünen, aber er habe auch immer auch den Kontakt zur SPD gepflegt. Es gebe mit ihr „ähnliche Erfahrungswelten als Volkspartei“.
Die SPD-Spitzenkandidatin und Bundesinnenministerin Nancy Faeser hatte sich vor den Wahlen geäußert, sie würde eine Ampel-Koalition mit Grünen und FDP in Erwägung ziehen. Eine Zusammenarbeit mit der AfD hatten die anderen Parteien ausgeschlossen. (dpa/gmö)
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