Nach Raketenangriffen auf Israel

Hessens Polizei überprüft Schutz für jüdische Einrichtungen

Schutz für Frankfurter Synagoge
Ein Beamter der Wachpolizei steht vor der Synagoge im Frankfurter Westend. In der Nacht waren vor zwei Synagogen in Nordrhein-Westfalen israelische Flaggen angezündet worden. Quelle: dpa/ Frank Rumpenhorst
fru wst, dpa, Frank Rumpenhorst

Angesichts der Konfliktsituation in Israel und möglicher Angriffe auf jüdische Einrichtungen in Hessen hat die Polizei ihre Schutzmaßnahmen nochmals überprüft. Die Sicherheitsbehörden stehen dabei im Austausch mit den jüdischen Einrichtungen, wie ein Sprecher des Innenministeriums in Wiesbaden am Mittwoch sagte.

Sorge um die Sicherheit

Bereits nach dem Terrorangriff auf die Synagoge in Halle im Jahr 2020 waren die Schutzmaßnahmen in Hessen erhöht worden. Neuen Anlass boten jetzt Proteste vor den Synagogen in Münster und Bonn, bei denen in der Nacht israelische Flaggen angezündet wurden. In Bonn wurde die Synagoge zudem mit Steinen beworfen.

„Meine Sorge ist groß, dass sich das auch auf Hessen überträgt und auch hier zuspitzen könnte“, sagt Uwe Becker, Frankfurter Bürgermeister und Antisemitismusbeauftragter des Landes Hessen. Becker hatte zuvor bereits das Verbot einer Demonstration gefordert, deren Organisatoren seiner Ansicht nach zum Kampf gegen Israel aufrufen: „Wenn unter dem Bildnis von schwer bewaffneten Terroristen zu einer Anti-Israel-Demonstration in Frankfurts Innenstadt aufgerufen wird, dann überschreiten hier palästinensische Organisationen in Frankfurt nicht nur eine rote Linie, sondern sie gefährden den öffentlichen Frieden und die Sicherheit in unserem Land.“

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat sich heute in Frankfurt erschüttert über die Angriffe auf Synagogen in Deutschland gezeigt. „Diese Form des Protestes verurteile ich auf das Schärfste“, sagte der Bischof vor einem Treffen mit Josef Schuster, dem Präsident des Zentralrats der Juden. Schuster kritisierte die Steinwürfe als „reinsten Antisemitismus“. Hier sehe er eine Verantwortung der Sicherheitsbehörden, auch präventiv tätig zu werden.

RTL-Reporterin erlebt Konflikt hautnah

Lod nach Raketenangriff
RTL- Nahostkorrespondentin Raschel Blufarb in Lod. Hier starben ein Vater (52) und seine Tochter (16) durch einen Raketenangriff.
RTL

Wie belastend die Situation für die Menschen in Israel ist, erlebt auch RTL-Korrespondentin Raschel Blufarb. Auch sie musste in der Nacht mit ihrem Mann und ihren Kindern aus der Wohnung fliehen, um sich vor den Raketenangriffen in Sicherheit zu bringen.

Der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern hatte sich in den vergangenen Tagen zugespitzt. Militante Palästinenser feuerten nach Angaben der israelischen Armee seit Montag mehr als 800 Raketen aus dem Gazastreifen in Richtung Israel ab. Israels Luftwaffe habe ihrerseits rund 500 Ziele in dem abgeschotteten Küstengebiet attackiert. Auf beiden Seiten gab es Todesopfer.

Quelle: DPA/ RTL