Erstes Bundesland startet in die HerbstferienVolle Straßen und Andrang an den Airports in NRW erwartet

Im bevölkerungsreichsten Bundesland Deutschlands beginnen die Herbstferien. Experten rechnen mit vollen Autobahnen und Flughäfen in Nordrhein-Westfalen. Denn trotz Energiekrise und hohen Preisen ist die Reiselust ungebrochen. Wer verreist, sollte also Geduld mitbringen.
„Mit den Herbstferien dürfte das ohnehin schon gravierende Problem noch deutlicher werden“
Zum Start der Herbstferien raten die Flughäfen in Düsseldorf und Köln/Bonn Passagieren, bis zu drei Stunden vor Abflug am Flughafen zu sein. Schon seit Monaten sind an den beiden größten Flughäfen Nordrhein-Westfalens in den Stoßzeiten frühmorgens und nachmittags Wartezeiten sehr lang, weil es beim Check-in und an Sicherheitsschleusen an Personal fehlt.
„Mit den Herbstferien dürfte das ohnehin schon gravierende Problem noch deutlicher werden“, warnt der Gewerkschaftssekretär Özay Tarim von Verdi. Selbst an normalen Werktagen seien die Warteschlangen am Düsseldorfer Flughafen in Stoßzeiten immer wieder mehrere Hundert Meter lang, berichtet Tarim. Solche Peaks gibt es üblicherweise frühmorgens und nachmittags, und zwar vorwiegend rund um ein Wochenende.
Dass die Schlangen sogar schon am Donnerstagmittag (29. September) - also abseits der Stoßzeiten an einem normalen Werktag - sehr, sehr lang gewesen seien am Düsseldorfer Flughafen, nimmt er als düsteres Vorzeichen für extrem langes Warten am Ferienauftakt-Wochenende.
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Airport Düsseldorf erwartet am ersten Ferienwochenende 268.000 Passagiere
Tarim fordert von der Politik ein Umsteuern. Aus seiner Sicht müssten staatliche Firmen an den Sicherheitsschleusen eingesetzt werden, die attraktivere Arbeitsbedingungen böten und dadurch auch bessere Karten bei der Suche nach Personal hätten.
Der Düsseldorfer Flughafen rechnet in den zweiwöchigen Herbstferien mit rund 1,1 Millionen Passagieren. Den stärksten Andrang wird es am ersten Ferien-Wochenende geben, wenn voraussichtlich 268.000 Menschen den Flughafen der Landeshauptstadt nutzen werden. An den beiden darauffolgenden Wochenenden geht der Flughafen von jeweils rund 200.000 Fluggästen aus.
Vor dem Hintergrund langer Warteschlangen sagte Airport-Chef Thomas Schnalke, man habe sich „bestmöglich auf die Ferienzeit vorbereitet“. Es könne aber „nach wie vor besonders in den Verkehrsspitzen zu Verzögerungen und längeren Wartezeiten kommen“.
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Verkehrszentrale rechnet mit einer "angespannten Verkehrslage"
Auch am Köln/Bonner Flughafen wird mit längeren Wartezeiten gerechnet. In den Tagen vor dem Ferienstart berichtete dieser Flughafen auf Twitter davon, dass die Wartezeiten in Stoßzeiten mitunter bis zu 60 Minuten betrugen.
Aber auch Autofahrten dürften zu einer Geduldsprobe werden: Die Leverkusener Verkehrszentrale der Autobahn GmbH rechnet am Freitagnachmittag (30. September) mit einer „angespannten Verkehrslage“, die bis in die frühen Abendstunden andauern werde. Besonders betroffen seien die Autobahnen, die auf dem Weg an die Küste genutzt werden, also die A1, A3, A32, A40, A57 und A61, heißt es in einer Mitteilung der Autobahn-Gesellschaft.
Der Herbstferien-Auftakt fällt in diesem Jahr zusammen mit einem langen Wochenende: Der kommende Montag ist als 3. Oktober (Tag der Deutschen Einheit) ein Feiertag. Daher dürften ab Freitagmittag nicht nur Familien mit Schulkindern, sondern auch Pärchen und Singles losfahren. Vom ADAC hieß es, das Staupotenzial sei am Freitagnachmittag besonders hoch, wenn Berufspendler, Urlauber und Wochenendausflügler auf den Straßen aufeinandertreffen. (nri/dpa)
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