Viele Eltern ächzen unter den finanziellen Belastungen
Teuerschock Schule! So viel kosten Hefte und Co. jetzt mehr

Wenn die Schule wieder losgeht, wird das Familienbudget schwer belastet. Hefte, Stifte, Bücher kosten nun mal - das war schon immer so. Doch in diesem Jahr wird es für viele Familien noch mal härter, denn die Inflation schlägt sich auch bei Schulmaterialien nieder, und zwar deutlich!
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Die Ergebnisse der Umfrage sind nicht repräsentativ.
Schulhefte und Zeichenblöcke kosten 13,6 Prozent mehr

Die alleinerziehende Mutter Sybille Horn (Name geändert) blickt mit Sorge auf die Einschulung ihrer jüngsten Tochter. Denn sie ist mit hohen Kosten verbunden. „Ich wohne auf dem Dorf, und unsere Grundschule ist dafür bekannt, sehr hohe Anforderungen zu stellen“, sagt die 35-Jährige aus dem baden-württembergischen Offenburg.
Dementsprechend lang sei die Liste mit geforderten Anschaffungen. „Das ist eine ganze DIN-A4 Seite, nur für die erste Klasse“, sagt die Mutter von drei Kindern im Alter von 6, 9 und 15 Jahren. Gebraucht werden nicht nur Filz-, Folien- und Wachsstifte, sondern auch Knete, Bastelunterlagen, Schnellhefter und Buchständer. In der Schule ihres Ältesten hingegen wurden all diese Dinge gestellt. Der Neunjährige, ein Viertklässler, habe zwar bereits die Grundausstattung, aber auch hier müssen Hefte, Stifte und Heftumschläge ersetzt werden.
Und für den Kauf von Schulmaterialien mussten Verbraucherinnen und Verbraucher im Juli teils deutlich mehr ausgeben als ein Jahr zuvor:
Schulhefte und Zeichenblöcke kosteten durchschnittlich 13,6 Prozent mehr, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Preise zogen damit deutlicher an als die Lebenshaltungskosten insgesamt, die im selben Zeitraum um 7,5 Prozent zulegten. "Gründe für die hohe Preissteigerung bei Schulheften und Zeichenblöcken dürften unter anderem die anhaltende Papierknappheit sowie die zunehmenden Kosten in der Papierproduktion sein", so die Statistiker.
Bei anderen Schulmaterialien fiel der Aufschlag allerdings geringer aus.
So mussten für Stifte und Farbkästen sowie für Füller und Füllerpatronen 5,2 Prozent mehr bezahlt werden als noch im Juli 2021.
Schulranzen verteuerten sich um 4,7 Prozent.
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YouGov-Umfrage: Eltern geben im Schnitt zwischen 200 und 299 Euro aus
Einer Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov für die Online-Handelsplattform Ebay zufolge geben Eltern im Schnitt zwischen 200 und 299 Euro für den Schulstart ihrer Kinder aus. Bei fünf Prozent der befragten Haushalte waren es sogar mehr als 1.000 Euro. Für jede vierte Familie ist das eine finanzielle Herausforderung. Für Armutsbetroffene gebe es meist nur eine Lösung: gebraucht kaufen. So gaben im Juli 13 Prozent der Befragten an, Schulranzen und Federmäppchen aus zweiter Hand zu erwerben.
Das Bundesfamilienministerium unterstützt Eltern, die entweder Wohngeld oder Kinderzuschlag erhalten. Im Paket „Bildung und Teilhabe“ sind für die Ausstattung mit Schulbedarf 156 Euro pro Schuljahr vorgesehen, wie das Ministerium auf seiner Homepage berichtet. Auch Hartz-IV-Familien erhalten pro Kind 156 Euro für Schulmaterial.
Laut Sybille Horn reicht das bei Weitem nicht aus. Obwohl Baden-Württemberg Lehrmittelfreiheit habe, kämen noch acht Euro für Kunstmaterialien und 25 Euro für Mathe-Übungshefte und Kopien obendrauf - verpflichtend zu zahlen am ersten Elternabend. Geld für die Klassenkasse kommt noch hinzu. „Das ist alles nicht mehr zu stemmen“, sagt die Mutter. (dpa/epd/eku)
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