Im Urlaub
Hamburger Polizist rettet Kind (9) und Freund vor dem Ertrinken

In Lebensgefahr entwickeln Menschen unheimliche Kräfte.
Weit weg von seiner Arbeit erlebt der Hamburger Polizist Olaf Aust genau das in seinem Spanien-Urlaub. Ohne zu zögern springt er ins Meer, um seinem Freund und einem neunjährigen Mädchen das Leben zu retten.
Aust: „Die Strömung, die Wellen... das war die Hölle“
Diesen Abend wird Olaf Aust wohl noch lange in Erinnerung behalten. Mit seinem Freund, dem spanischen Polizisten René Alvarez, sitzt er abends auf der Terrasse eines Restaurants am Meer. Plötzlich hören die Männer Schreie. Im Wasser vor der felsigen Küste sind Kinder.
Die beiden Polizisten erkennen die Notlage sofort. Ohne zu zögern laufen Alvarez und Aust zum Ufer und springen ins Wasser. „Ich bin da reingesprungen mit dem Denken, so ein kleines Mädchen holst du schnell aus dem Wasser“, sagt der 51-Jährige gegenüber der sh:z. „Aber die Strömung, die Wellen, das war die Hölle.“
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Kind klammert sich an ihren Rettern fest
Eins der Mädchen befindet sich noch in der Nähe des Ufers. Dem 39-jährigen Spanier gelingt es, das Kind aus dem Wasser zu ziehen und zurück an Land zu bringen. Dann springt er wieder rein. Doch die Rettung des zweiten Mädchens geht schief. In panischer Angst klammert sich die Neunjährige an den Spanier – so sehr das beide untergehen.
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Aust kommt ihnen zur Hilfe. Das Mädchen schlingt ihre Arme auch um seinen Hals, würgt den Polizisten in ihrem Überlebenskampf. Aber als gelernter Rettungstaucher weiß der Hamburger mit der Situation umzugehen. Um das Kind zu beruhigen und ihren Griff zu lösen, taucht er mit ihr kurz unter. Mit aller Kraft schwimmt er dann mit ihr zum Strand zurück. Doch wo ist Alvarez? Der 39-Jährige reagiert nicht auf die Rufe des Polizisten.
Freund treibt leblos im Wasser
Wieder springt Aust in die Wellen, schwimmt zu der Stelle, wo sein Freund noch im Wasser treibt. „Er war grau im Gesicht“, erinnert sich der Hamburger in der sh:z. Aust packt seinen Freund am Handgelenk in dem Moment, als dieser untergeht. Er kann den bewusstlosen Mann wieder hochziehen. Auf einem Jet-Ski kommen ihm Rettungsschwimmer zur Hilfe. Genau rechtzeitig, so Aust, „sonst wäre er gestorben – und ich wahrscheinlich auch“.
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Der 39-jährige Spanier kommt mit Atemstillstand in eine Klinik, mittlerweile hat er sich von dem Vorfall erholt. Am Ende ist zum Glück alles gut gegangen. Olaf Aust seien vor allem die Schreie des Kindes in Erinnerung geblieben, erzählt er. Trotzdem sind beide Polizisten heilfroh, dass sie helfen konnten. (okr)