Deutsche Pizzameisterschaft mit “ganz viel amore”
Die Pizzakrone geht nach Bayern: Maurizio de Giacomo ist bester Pizzabäcker Deutschlands
von Jule Jänsch und Jessica Sander
Margherita, Hawaii oder Salami: ein knuspriger oder doch eher saftiger Boden, mit viel oder wenig Belag? Was macht die beste Pizza Deutschlands aus und wer ist der beste Pizzabäcker des Landes? 28 der Besten sind Montag (13. März) in Hamburg gegeneinander angetreten. Sie alle wollten die Pizzakrone. Nur einer konnte sich bekommen. Und dessen Geheimnis ist ganz viel amore.
Maurizio: "Überwältigt, überwältigt - ich hätte mit allem gerechnet, aber nicht damit"
„Ich habe meine Glücksmütze auf und ich hoffe, dass sie Glück bringt“, erzählt Maurizio de Giacomo im Gespräch mit RTL. Und das hat sie. Platz 1 für den 39-jährigen Pizzabäcker aus Fürth in Bayern. Der kann sein Glück kaum fassen. „Überwältigt, überwältigt. Ich hätte mit allem gerechnet, aber nicht damit.“
Mit seiner Variante der Napoletana moderna, der einfachen Tomaten-Mozzarella-Pizza, hat er die Jury überzeugt: „Hat mich nach Neapel gebracht. Diese Einfachheit bringt mir den Geschmack.“ Vor allem ein Element ist bei Maurizios Pizza ganz entscheidend: ganz viel amore. „Bei mir kommt es darauf an, dass der Teig schön knusprig ist. Ein bisschen luftig, bekömmlich und viel Liebe mit drin ist.“
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Jede Kleinigkeit kann über Sieg oder Niederlage entscheiden
28 Teilnehmer aus ganz Deutschland haben um die Pizzakrone gebacken. Der Austragungsort: die Internorga in Hamburg, der Fachmesse für Gastronomie und Hotellerie. Jeder Pizzabäcker hatte 15 Minuten Zeit für seine Pizza. Gebacken wurde vor Zuschauern und der Jury. „Wenn man hier am Tisch steht und alle Augen sind auf einen fixiert, wird man auch als Profi immer noch ein bisschen unsicher“, sagt der strahlende Sieger.
Denn die Jury achtet auf jede Kleinigkeit: „Erst mal, wie der Pizzamacher die Pizza vorstellt. Zu sehen, wie viel Liebe er reingesteckt hat. Dann das Aussehen, den Rand angucken, ob die Temperatur des Ofens richtig war. Dann der Geschmack. Wichtig ist, dass die Zutaten harmonieren.“ Maurizio meistert alles mit Bravour. Vor allem seine „ehrliche“ Präsentation habe der Jury besonders gut gefallen.
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Er wählte als erster den ganz heißen Ofen
Und er war mutiger als die anderen Teilnehmer. Denn jeder konnte zwischen zwei Öfen wählen, einem normalen Steinofen und dem ganz heißen, mit 450 Grad, bei dem die Pizza nur ganz kurz gebacken werden darf. Maurizio geht volles Risiko und wählt als Erster den heißen Ofen: „Ich hatte ein bisschen Angst mit dem Ofen, weil ich der Erste war, der sich getraut hat. Da ist immer die Gefahr, dass es verbrennt. Aber für meine Art von Moderna, mit dem schönen luftigen Rand, brauche ich einfach Temperatur, damit sich die schöne Struktur bildet.“
Und die hat sich gebildet, zur Perfektion. Platz 1 für Maurizio de Giacomo in der Kategorie Napoletana moderna. „Und den Sieg widme ich mich meiner Frau und meinem Patenkind, die mir diesen Glücksbringer mitgegeben hat.“ Es ist ein kleines Männchen mit Kochmütze. Das steckt er morgen sicher auch wieder in der Tasche.
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Liebe ist das Geheimrezept
Denn Dienstag (14. März) geht es für ihn und die Zweit- und Drittplatzierten direkt weiter zu Europameisterschaft. Kleine (Pizza-)Brötchen werden nach dem Sieg jetzt nicht mehr gebacken: „Ich probiere auch das Beste zu geben und den Sieg mit nach Hause zu holen. Das wird ein bisschen schwieriger noch als heute. Die Konkurrenz ist stark.“ Mit so viel Liebe im Teig – was soll da schon schiefgehen?