Forsa-Chef Manfred Güllner
Trotz guter Umfragewerte: Olaf Scholz hat die SPD am Bein
Trotz steigender Werte für die SPD in den Meinungsumfragen rechnet Forsa-Chef Manfred Güllner nicht damit, dass die Partei noch stark zulegen wird. SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz profitiere von der Schwäche der beiden anderen Kandidaten, sagte Güllner gegenüber RTL/ntv.
SPD überholt Grüne und noch knapp hinter CDU
„Viele trauen ihm das Amt des Kanzlers durchaus zu, werden ihn aber nicht wählen, weil er die SPD am Bein hat. Die wird weiterhin sehr kritisch gesehen“, so Güllner weiter.
Scholz selbst kommt in der Kanzlerfrage auf 29 Prozent, ein deutlicher Vorsprung vor Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock (15 Prozent) und Unionskanzlerkandidat Armin Laschet (12 Prozent).
Ein „berauschender Wert“ sei das für Scholz nicht, sagte Güllner. „Gerhard Schröders Werte lagen in seinen Bundestagswahlkämpfen immer bei rund 50 Prozent, bei Angela Merkel waren es zwischen 50 und 60 Prozent.“
"Laschet ist ein Kandidat ohne Eigenschaften"
„Unter den drei Parteien mit einem Kanzlerkandidaten ist die SPD nach wie vor die Partei, der man am wenigsten zutraut, die Probleme in Deutschland zu lösen“, so der Forsa-Chef. Bei dieser Frage erreicht die SPD aktuell 7 Prozent, die Union 18 Prozent und die Grünen 11 Prozent. „Scholz' Problem sind die Kompetenzwerte der SPD. Die sind so gering, dass ich davon ausgehe, dass das Wachstum der SPD nicht sehr viel weiter nach oben führen wird.“
Auch die schlechten Umfragewerte für CDU-Kanzlerkandidaten Armin Laschet sind für den Forsa-Chef keine Überraschung: „Wir haben schon vor der offiziellen Nominierung das Profil der potenziellen Kanzlerkandidaten geprüft. Da haben wir gesehen, dass Laschet in den Augen der Wähler im Vergleich zu den anderen kein richtiges Profil hat. Etwas überspitzt kann man sagen: Laschet ist ein Kandidat ohne Eigenschaften.“ (ntv/aze)
