Wurde die Narkose nicht richtig eingeleitet?
Kevin (14) stirbt nach Routine-Operation: Mutter gibt Klinik die Schuld!
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von Remzi Karga
Verzweiflung, Wut. Tiefe Trauer: Unfassbare Gefühle, die Familie Fuhr aus Gütersloh in den dunkelsten Stunden ihres Lebens tagtäglich begleiten. Nichts und niemand wird wohl je die Lücke füllen können, die ihr damals 14-jähriger Kevin hinterließ: „Wir haben ihn so geliebt, er war unser erstes Kind“, erzählt Kevins Mutter Natalja Fuhr im RTL-Interview. Warum die Familie am Tod ihres Teenagers verzweifelt und welche Rolle eine Klinik in Gütersloh spielt, zeigen wir im Video.
Ein Routine-Eingriff mit fatalen Folgen
Rückblick: Neben der Schule geht der damals 14-Jährige seiner großen Leidenschaft dem Boxen nach. Als er sich vor rund drei Jahren eine leichte Knieverletzung zuzieht, wird Kevin unter Vollnarkose im Gütersloher St. Elisabeth Krankenhaus operiert. Ein Routine-Eingriff mit fatalen Folgen. Ein tragischer Tod, der hätte vermieden werden können, wäre Kevin von dem behandelnden Klinik-Team fachgerecht versorgt worden, so die Familie des Jungen. Der Vorwurf: Der Teenager soll wegen einer fehlerhaften Narkose-Einleitung gestorben sein.
Wir wollen Gerechtigkeit für unseren Jungen
"Ich habe innerlich geschrien", erzählt Natalja Fuhr im RTL-Interview. Ab heute muss sich der Anästhesist wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht verantworten. Er hätte das Narkosegerät überprüfen müssen. "Die Angehörigen wollen Gerechtigkeit", erklärt der Anwalt der Familie. Doch egal wie der Prozess ausgeht: Über den Verlust von Kevin werden Natalja und Viktor Fuhr wohl nie hinwegkommen.
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Unser Sohn liegt unter der Erde, doch die Verantwortlichen leben weiter
Noch immer sei der Gang zum Friedhof eine Herausforderung für die trauernde Mutter: „Unser Sohn liegt jetzt unter der Erde, während die Verantwortlichen weiterleben“, fügt sie hinzu. Der Eingriff am Knie hätte nur 20 Minuten dauern sollen, doch am Ende habe es das ganze Leben der Familie für immer verändert, so Fuhr. Papa Viktor Fuhr und Kevin hätten noch auf dem Weg zu der Klinik miteinander rumgescherzt. Kurz darauf soll eine Krankenschwester, die im Übrigen inzwischen mit einer Geldstrafe davon gekommen ist, Kevin auf die Narkose vorbereitet haben. Und schon kurz nachdem der 46-jährige Anästhesist die Narkose eingeleitet hat, soll es zu den tödlichen Komplikationen gekommen sein. Kevin wäre nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt worden. Wenig später sei dann in einer Kinderklinik nur noch der Hirntod festgestellt worden.
Am 9. Juni soll der Prozess fortgesetzt werden.
Kindern den Tod zu erklären, ist nicht leicht
Oft sind Erwachsene verunsichert, wenn es darum geht, Kindern den Tod zu erklären. Dabei gibt es kein Richtig oder Falsch, meint Ex-Musikmanager Eric Wrede, der inzwischen als Bestatter und Trauerbegleiter arbeitet. Als Mitbegründer der Organisation "Kindertrauer Berlin", hilft er Kindern, den Tod zu verstehen.
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