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Grünen-Politiker warnt vor Delta-Variante: „Die vierte Welle wird Deutschland irgendwann erreichen"

Die Delta-Variante breitet sich immer weiter aus. Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen (Grüne) beobachtet das mit großer Sorge und warnt vor den nächsten Wochen. „Die vierte Welle wird Deutschland irgendwann erreichen und die Delta-Variante wird dominant werden. Die Frage ist nur wie stark, wann und um welchen Preis die vierte Welle nach Deutschland kommt.“
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Dabei weist Dahmen darauf hin, dass die vierte Welle mit mehr Vollgeimpften abgefedert werden könnte: „Wir haben es in der Hand, wann die Fallzahlen wieder steigen. Wenn es uns gelingt in den nächsten acht oder zwölf Wochen noch viele Menschen vollständig zu impfen, dann werden wir gut geschützt sein“, so der Grünen-Politiker und mahnt daher zur Vorsicht: „Wenn wir unvorsichtig sind und jetzt einen sorglosen Sommer verbringen, dann wird der Preis hoch sein.“

Auf die Frage, ob bei steigenden Infektionen der Inzidenzwert überhaupt noch der richtige Maßstab sei, sagt Dahmen: „Die Bundesregierung hat es versäumt, mehr Indikatoren zu einer realistischen und jederzeit aktuellen Lagebeurteilung heranzuziehen. Zum Beispiel wäre es wichtiger, dass wir uns anschauen, wie viele Menschen in einem Krankenhaus behandelt werden.“

"Familien, Kinder und Jugendliche haben die größte Last der Pandemie getragen“

Eine vierte Welle könnte auch die Schulen und Kitas wieder vor große Herausforderungen stellen. Dahmen hebt hervor, dass man dafür schnelle Lösungen braucht, bevor es zu spät ist. „Wir müssen unbedingt verhindern, dass die Leidtragenden dieser Pandemie ausgerechnet Familien, Kinder und Jugendliche sind. Die haben bereits die größte Last der Pandemie getragen.“

Gezielt auf Schulen angesprochen, sagt Dahmen: „Wir müssen im Sommer Vorsorge treffen und unter anderem flächendeckend Lüftungskonzepte vorbereiten.“, darüber hinaus fordert er für Schuleinrichtungen besser durchzuführende Schnelltests und einen Ausbau bei der Digitalisierung. Dass alles dürfe nicht auf die Länder angeschoben werden, sondern die Bundesregierung müsse dafür schnell einen Gipfel einberufen und nicht bis nach dem Sommer warten, so Dahmen.

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