Kramp Karrenbauer erklärt die Pläne im RTL-Exklusiv-InterviewGroßer Zapfenstreich für Afghanistan-Soldaten kommt - Sicherheit ging zunächst vor
Nach dem Ende des Afghanistan-Einsatzes hatten immer mehr Stimmen eine würdige Abschlussveranstaltung vor dem Reichstagsgebäude in Berlin gefordert. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer konkretisiert nun die Pläne für die offizielle Gedenkveranstaltung im exklusiven Interview mit RTL/ntv: Ein großer Zapfenstreich – als höchste militärische Ehrung – soll am 31. August nun doch vor dem Reichstag in Berlin stattfinden.
Ehrung doch vor dem Reichstag
Am 30. Juni waren die letzten Soldaten auf dem Fliegerhorst Wunstorf gelandet – ohne Beteiligung der Bundesregierung. Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer war deshalb in die Kritik geraten, da sie und andere Politiker nicht zu Landung gekommen waren. Der letzte Kommandeur des Afghanistan-Einsatzes begründete die „stille“ Rückkehr der Soldaten mit der Gefahr von Taliban-Angriffen bei Abflug. „Im Vordergrund stand zuerst die sichere Heimkehr all unserer Soldatinnen und Soldaten und der war auch die stille Ankunft sozusagen geschuldet“, verteidigte auch Kramp-Karrenbauer im Interview mit RTL/ntv das Fernbleiben der Bundespolitiker.
Doch die Nichtbeteiligung der Bundespolitiker soll jetzt wieder gut gemacht werden: Bundesregierung und Bundestag wollen den nach fast 20 Jahren beendeten Einsatz mit einer großen Gedenkveranstaltung würdigen. Details dazu verriet Kramp Karrenbauer im Interview.
Das große „öffentliche Dankeschön“ bestehe aus mehreren Teilen und finde am 31. August in Berlin statt. Zunächst im Bendler-Block, „im Verteidigungsministerium selbst mit dem Gedenken an die, die in Afghanistan gestorben sind.“ Danach vor dem Reichstag mit dem Empfang des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier, sowie dem Großen Zapfenstreich vor dem Reichstagsgebäude.
Es ist die höchste militärische Ehrung für die deutschen Soldaten und folgt einer festgelegten Abfolge musikalischer Elemente und militärischer Zeremonie mit Fackelträgern.
AKK kündigte im Interview an, dass bald eine Bilanz des Afghanistan-Einsatzes gezogen wird: „Das wollen wir am 25. August tun. Der Start in die Bilanzierung mit einem Kongress.“
AKK verteidigt Konzept
Zunächst waren alle Elemente der Veranstaltung allein im Verteidigungsministerium geplant. „Es hat sich dann aber herausgestellt, dass aus der Bundeswehr selbst, aber auch aus dem politischen Bereich der Wunsch gekommen ist, das doch in eine breitere Öffentlichkeit zu stellen.“ Kramp-Karrenbauer sei sehr froh, dass auch der Bundespräsident seine Zusage zum Großen Zapfenstreich gegeben hätte.