Keine Besserung in Sicht Griechenland ertrinkt - so viel Regen gab es in Europa noch nie
Nass, nasser, Griechenland!
Wegen der schweren Unwetter und sintflutartigen Regenfälle in Mittelgriechenland sind die Menschen in den besonders stark betroffenen Städten und Regionen aufgefordert worden, ihre Wohnungen und Häuser nicht zu verlassen. Die gewaltigen Wassermassen haben bereits ein Menschenleben gefordert. In der Region Thessalien samt der Hafenstadt Volos gibt es große Schäden.
Hunderte Menschen sitzen auf der Insel Skiathos fest

Die Situation in der Hafenstadt Volos ist dramatisch. Dort reichte das Wasser in manchen Straßen fast bis zu den Dächern geparkter Wagen. Autos wurden von den Wassermassen ins Meer gespült, Keller und Ladengeschäfte liefen voll. Außerdem fiel vielerorts immer wieder der Strom aus. Das Handynetz und das Internet waren ebenfalls betroffen und funktionierten zum Teil nur eingeschränkt oder gar nicht.
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Am Flughafen der Insel Skiathos saßen mehrere Hundert Menschen fest, weil die Flieger gestrichen wurden, berichtet der Sender Skai.
In wenigen Tagen mehr Regen als in Berlin im ganzen Jahr
Solche sintflutartigen Regenfälle gibt es in Griechenland sonst nicht einmal in den regenreicheren Wintermonaten. Viele Meteorologen betonen, so etwas „noch nie gesehen“ zu haben. Laut Wetterexperten handele es sich möglicherweise um die stärksten Regenfälle in Griechenland seit Beginn der Aufzeichnung. Kurzfristige Besserung ist nicht in Sicht – noch bis mindestens Donnerstag soll es so weitergehen.
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„Je nach Wettermodell sind in Teilen Griechenlands bis zum Ende der Unwetter nochmals 200 bis 700 Liter je Quadratmeter oder sogar deutlich mehr möglich. Es gibt einige Wettercomputer, die nochmals um die 1.000 Liter in den Prognosen haben. Zum Vergleich: In Berlin fallen für gewöhnlich 600 bis 650 Liter pro Quadratmeter - und zwar im ganzen Jahr“, erklärt RTL-Wetterexperte Björn Alexander:
Unwettertote in Bulgarien und der Türkei
Der staatliche Wetterdienst Meteo meldete am Dienstagabend einen Regenrekord: In der Ortschaft Zagora nordöstlich von Volos wurde eine Niederschlagsmenge von 754 Millimetern pro Quadratmeter gemessen. Zum Vergleich: Bei der Ahrtal-Flut im Juli 2021 lagen die Niederschlagsmengen zwischen 100 und 200 Millimeter pro Quadratmeter.
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Starkregen und schwere Gewitter gab es auch in Bulgarien und im Westen der Türkei. In Bulgarien kamen an der südlichen Schwarzmeerküste zwei Menschen ums Leben, weitere drei wurden vermisst.
In der Türkei gab es vier Tote und mehrere Vermisste in der Provinz Kirklareli nahe der griechischen und bulgarischen Grenze. Die Behörden warnten vor weiteren Unwettern im Westen und Südwesten der Türkei. Es könne zu Sturzfluten, Blitzeinschlägen und Sturm kommen. (dpa)