Medizin-Revolution aus Frankreich
"Google Earth der Organe"! Dieses Gerät macht tausendmal bessere Fotos als ein CT-Scan
Aufnahmen, tausendfach detaillierter als ein CT-Scan – genau das schafft eine neue Technik aus Frankreich. Mit einer HiP-Aufnahme können Ärzte menschliche Organe in 3D betrachten und tief ins menschliche Gewebe zoomen – zum Beispiel, um Tumore frühzeitig zu erkennen oder Gehirnveränderungen wahrzunehmen, die auf Alzheimer hindeuten können. Wie genau dieses „Google Earth der Organe“ funktioniert, zeigen wir Ihnen im Video
Scan kann Krankheiten noch früher erkennen
Der HiP-Scan hat seinen Ursprung übrigens in der Corona-Forschung. Wie Dr. Maximilian Ackermann, Facharzt für Anatomie, im RTL-Gespräch erklärt, habe man bereits zu Beginn der Pandemie verstorbenen Corona-Patienten Organe entnommen und diese obduziert. Das Ergebnis: „Wir konnten feststellen, dass Covid keine reine Atemwegserkrankung ist wie Influenza, sondern eine Gefäßerkrankung“, so der Experte. Deshalb haben manche Menschen nach einer Corona-Erkrankung nicht nur Langzeitschädigungen der Lunge, sondern auch des Gehirns oder Herzens. „Sie können mit dem HiP-CT gesamte Organe analysieren und lernen, wie sich das Virus innerhalb des gesamten Körpers auswirkt.“
Dann erst habe man das Verfahren auch auf andere Krankheiten wie Krebs oder Alzheimer ausgeweitet. So könne man mit dem CT beide Krankheiten schon viel früher erkennen und behandeln, sagt Ackermann. Die zentrale Frage lautet: „Gibt es Vorläuferversionen, die wir jetzt schon therapieren können? Wo wir jetzt schon mit der Therapie starten sollten, um das jetzt zu verhindern?“
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Wann gibt’s den Scan im Krankenhaus?
Leider können Ärzte den HiP-Scan aktuell noch nicht am Patienten testen. Ein Grund dafür sei laut Ackermann die hohe Röntgenstrahlung, die für die Entstehung der 3D-Bilder benötigt werde. „Das Verfahren ist hoch energetisch“, so der Arzt, „und die Auswirkung ist noch zu groß. Wir befürchten da noch Schädigungen.“ Deshalb werden momentan nur einzelne Organe eingescannt. Ein Scan am Patienten selbst sei erst in fünf bis zehn Jahren möglich, sagt Ackermann. Bis dahin wolle man herkömmliche CT- und MRT-Bilder mit dem Verfahren verbessern. (nhe/jbü)
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