Obdachloser in Horn-Bad Meinberg getötet

Kioskbetreiber exklusiv bei RTL: Kurz nach der Tat kamen die Verdächtigen in meinen Laden

von Festim Beqiri und Patricia Kiel

Ein Verbrechen, das noch immer fassungslos macht!
Drei Jugendliche sollen in Horn-Bad Meinberg (Nordrhein-Westfalen) einen wehrlosen Obdachlosen erstochen haben. Nach der Tat gehen die Verdächtigen in einem Kiosk einkaufen – als wäre nichts gewesen. RTL-Reporter Festim Beqiri hat mit dem Kioskbetreiber gesprochen. Er berichtet, wie sich die Jugendlichen nach der Tat verhalten haben. Ein Detail fällt besonders auf.

Betreiber: „Haben sich normal verhalten, als wäre nichts gewesen"

Zwei Bilder, auf jedem ist eine männliche jugendliche Person zu sehen.
Zwei der insgesamt drei Tatverdächtigen, die einen Obdachlosen brutal getötet haben sollen.
RTL

Kioskbetreiber Mikail Ünan ist möglicherweise der Erste, der die Jugendlichen nach ihrer möglichen Tat erlebt. Zu dritt kommen sie in seinen Kiosk. „Einer der Jungs hat ziemlich stark nach Alkohol gerochen und sich Kaugummis gekauft“, sagt Ünan im Gespräch mit unserem RTL-Reporter. Ein anderer kauft sich Instant-Nudeln – der Appetit scheint ihm nicht vergangen zu sein.

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Dass sie mutmaßlich kurz vor dem Einkauf einen Obdachlosen mit mehreren Messerstichen töteten, habe man ihnen nicht angemerkt: „Sie haben sich normal verhalten, ganz entspannt, als wäre nichts gewesen. Ein ganz normaler Tag“, sagt Ünan . „Man weiß gar nicht, was man dazu sagen soll. Der Schock sitzt bei allen tief.“

Wie abgeklärt müssen die Jugendlichen sein, wenn sie nach einer solchen Tat ein so unauffälliges Verhalten zeigen? Mikail Ünan glaubt, das Internet spiele eine wichtige Rolle. Jugendliche seien sehr darauf aus, Reichweite und Aufmerksamkeit zu erzeugen. „Dadurch kommt diese Energie, dieser Reiz, aufzufallen. Positiv, wie auch negativ.“

„Wir haben das Video nicht gesehen“

Das Trio soll ein Video seiner Tat aufgenommen und im Internet verbreitet haben. Ist ihnen die Aufmerksamkeit im Netz wichtiger, als das Leben eines Menschen? Klar ist: Mit ihrem Video haben sie beim Kioskbetreiber nicht geprahlt. Obwohl er einen Verdacht schöpft, als sich die Nachricht vom Tod des Obdachlosen verbreitet.

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„Wir haben es vermutet und es uns vorgestellt. Wir wollen den Kindern ja nichts Schlimmes, aber als das dann alles passiert ist – eins und eins ergibt zwei“, so Ünan. Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um zwei 15-Jährige und einen 14-Jährigen. Die Jugendlichen besitzen die türkische, russische und deutsch-türkische Staatsbürgerschaft. Alle drei konnten schnell ermittelt und einem Haftrichter vorgeführt werden. Sie sitzen in U-Haft.

Ünan beschäftigt der Fall sehr. In einer kleinen Stadt wie Horn, spreche jeder von dem Verbrechen. „Die Familien tun einem leid, es ist sehr traurig, was passiert ist.“