Eine ansteckende Virusinfektion

Gesundheitslexikon: Mumps

Gesundheitslexikon: Mumps
Die Infektion zeichnet sich durch eine Entzündung und Schwellung der Ohrspeicheldrüsen aus
deutsche presse agentur

Mumps: Ursachen, Symptome und Behandlung der Kinderkrankheit

Bei Mumps, auch als Parotitis epidemica oder umgangssprachlich als Ziegenpeter bezeichnet, handelt es sich um eine Viruserkrankung, die vermehrt zwischen dem vierten und dem zehnten Lebensjahr auftritt. Bei Kindern verläuft die Erkrankung meist harmlos, bei Jugendlichen und Erwachsenen kann es aber zu schweren Komplikationen kommen. Ist die Krankheit erst überstanden, besteht lebenslange Immunität. Besonders häufig wird Mumps im Winter und im Frühling diagnostiziert. Kam es in früheren Zeiten häufig zu Epidemien, so ist dies dank der routinemäßigen Schutzimpfung heute nur mehr selten der Fall.

Mumps wird durch Tröpfcheninfektion übertragen

Der Ziegenpeter wird vom äußerst ansteckenden Mumpsvirus ausgelöst, das sich mittels Tröpfcheninfektion sehr schnell verbreitet. Zuerst befällt das eingeatmete Virus die Schleimhäute der oberen Luftwege sowie die umliegenden Lymphknoten, später dringt es in die Blutwege ein. Symptome treten in der Regel erst nach mehr als zwei Wochen auf, ansteckend ist der Patient aber bereits eine Woche vorher.

Erste Mumps-Symptome sind unspezifisch

Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen, kombiniert mit Appetitlosigkeit und Müdigkeit sowie einer erhöhten Körpertemperatur, können einen Hinweis auf eine gewöhnliche Erkältung geben, sind aber auch typische Anzeichen einer Mumps-Erkrankung. Die charakteristischen Hamsterbacken sind erst später zu sehen. Diese Schwellung der Ohrspeicheldrüsen tritt üblicherweise erst auf der einen, später dann auch auf der zweiten Seite auf. Geschwollene Lymphknoten im Hals und das damit verbundene schmerzhafte Drehen des Kopfes können ebenso auf Mumps hindeuten.

Insbesondere bei Jugendlichen und Erwachsenen kann es zu Komplikationen kommen. Mumps folgend, erkranken Patienten unter Umständen zusätzlich an einer viralen Gehirnhautentzündung (Meningitis), einer Entzündung der Bauchspeicheldrüsen oder der Hoden. Letzteres kann vor allem in der Pubertät zu Zeugungsunfähigkeit führen.

Anzeige:

Empfehlungen unserer Partner

Wie kann Mumps diagnostiziert werden?

Der Arzt diagnostiziert anhand der typischen Schwellung der Ohrspeicheldrüsen die Krankheit relativ einfach. Fehlt die Schwellung, so können spezifische Antikörper im Blut Aufschluss über die Erkrankung geben.

Eine Therapie gegen Mumps gibt es nicht

Nach dem Auftreten erster Symptome sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dieser empfiehlt in der Regel Bettruhe und verschreibt möglicherweise fiebersenkende und/oder schmerzlindernde Medikamente. Ausgenommen sind bei Kindern (wie bei allen Viruserkrankungen) Schmerzmittel mit Acetylsalicylsäure, da diese das lebensbedrohliche Reye-Syndrom auslösen können.

Kühlende Halswickel werden ebenso als erleichternd empfunden wie warme Ölwickel, ausreichend Flüssigkeit fördert die Genesung. Saure Getränke wie Orangensaft sollten allerdings unbedingt gemieden werden, da diese die Speicheldrüsen beanspruchen. Kaugummi kauen gegen das Druckgefühl kann ebenfalls guttun.

Impfen schützt vor einer Infektion

Gegen Mumps gibt es eine Impfung, die nach Möglichkeit bereits im Kleinkindalter verabreicht wird. Dabei werden vor dem zweiten Geburtstag zwei Teilimpfungen durchgeführt. In der Regel verabreichen Ärzte die Mumps-Impfung heute in Kombination mit der Masern- und Rötelimpfung (MMR-Impfung). Bei Säuglingen besteht in der Regel ein Nestschutz in Form von Antikörpern der Mutter, die während der Schwangerschaft verabreicht wurden. Haben Sie die Impfung im Kindesalter nicht erhalten, so kann diese jederzeit nachgeholt werden. Konsequentes Impfen könnte den Mumpsvirus in Deutschland ausrotten.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel kann einen Besuch beim Arzt nicht ersetzen. Er enthält nur allgemeine Hinweise und darf daher keinesfalls zu einer Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung herangezogen werden.