Der Körper oder ein Körperteil wird mit zu wenig Sauerstoff (O2) versorgt
Gesundheitslexikon: Hypoxie (Sauerstoffmangel)
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Hypoxie - die Ursachen für Sauerstoffmangel sind vielfältig
Bei einer Hypoxie besteht eine Minderversorgung des Körpers oder von Teilen des Körpers mit Sauerstoff. Häufig wird der Begriff Hypoxie synonym mit dem Begriff der Hypoxämie verwendet. Jedoch ist eine Hypoxämie streng genommen ausschließlich ein Sauerstoffmangel im arteriellen Blut.
Ursachen: Wie kann es zu einer Hypoxie kommen?
Die Ursachen für eine Hypoxie sind vielfältig. Häufig liegen der Minderversorgung respiratorische oder pulmonale Erkrankungen zugrunde. So ist bei einem Lungenemphysem, also bei einer Lungenüberblähung, die Gasaustauschfläche innerhalb der Lunge reduziert. Somit gelangt weniger Sauerstoff ins Blut und in die Gewebe sowie Organe des Körpers. Auch bei einer Verlegung der Atemwege durch einen Fremdkörper oder bei Asthma ist kein ausreichender Gasaustausch möglich. Eine Hypoxie kann ferner durch einen gestörten Sauerstofftransport im Blut entstehen. Mögliche Ursachen dafür sind Anämien, Embolien, Arteriosklerose und die sogenannte Methämoglobinämie. Bei dieser Erkrankung ist der Gehalt von Methämoglobin im Blut erhöht. Das Aussetzen der Atmung und eine mangelnde Verwertung des Sauerstoffs innerhalb der Zellen sind weitere Hypoxie-Ursachen.
Welche Symptome können bei einer Hypoxie auftreten?
Menschen mit einer Hypoxie haben eine graue oder bläuliche Hautfarbe und blasse bis bläuliche Lippen. Bei länger bestehender Minderversorgung mit Sauerstoff entwickeln sich Trommelschlägelfinger. Dabei sind die Finger- und Zehenendglieder deutlich aufgetrieben. Muskelschwäche und Bewusstseinstrübungen sind weitere Folgen der Unterversorgung. Im Gehirn sind insbesondere das Kleinhirn und das Ammonshorn von den Folgen der Hypoxie betroffen. In den geschädigten Gehirnen können Schrumpfungen des Hirnmantels und Nekrosen beobachtet werden. Die Hirnzellen können bereits durch eine drei Minuten andauernde Hypoxie unwiderruflich geschädigt werden. Doch nicht jede Hypoxie betrifft den gesamten Körper oder das Gehirn. Häufig sind die unteren Extremitäten betroffen. So schädigt beispielsweise der Diabetes mellitus die Blutgefäße, sodass es zu Durchblutungsstörungen kommt. Eine typische Folgeerkrankung ist das diabetische Fußsyndrom, das mit chronischen Wunden an den Füßen und Beinen einhergeht. In Deutschland leiden rund 1,5 Millionen Menschen an Unterschenkelgeschwüren, die durch venöse Stauungen oder arterielle Durchblutungsstörungen und die damit verbundene Hypoxie verursacht wurden.
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Wie kann eine Hypoxie festgestellte werden?
Während eine Hypoxämie durch die Messung des Sauerstoff- und Kohlendioxidgehalts im Blut recht einfach nachgewiesen werden kann, ist der Nachweis einer lokalen Hypoxie schon schwieriger. In der Magnetresonanztomografie können Hypoxiezeichen im Gehirn sichtbar gemacht werden. Durchblutungsstörungen, die aufgrund einer Gefäßverengung bestehen, können mithilfe der Angiografie dargestellt werden. Die Untersuchung der Gefäße ist aber auch mittels Computertomografie oder Kernspintomografie möglich.
Was tun bei Sauerstoffmangel?
Die Basis jeder Behandlung ist die Therapie der kausalen Erkrankung. So ist es beim Diabetes mellitus wichtig, dass die Patienten einen optimal eingestellten Blutzucker haben. Nur so können die Durchblutungsstörungen und die damit verbundene Hypoxie beseitigt werden. Falls eine kausale Therapie nicht möglich ist, sollten zumindest die ursächlichen Faktoren behandelt werden. Bei einer chronisch venösen Insuffizienz kann beispielsweise eine Entstauung des Gewebes nötig sein.
Liegt der Hypoxie eine Lungenerkrankung zugrunde, muss auch diese behandelt werden. Die Patienten erhalten Bronchien erweiternde Medikamente oder Kortikosteroide.
Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel kann einen Besuch beim Arzt nicht ersetzen. Er enthält nur allgemeine Hinweise und darf daher keinesfalls zu einer Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung herangezogen werden.