Sie infizierten gesunde Leute gezielt mit Corona

London: Erste Ergebnisse der britischen Skandal-Studie veröffentlicht

HANDOUT - 28.02.2018, Großbritannien, London: Außenaufnahme des Imperial College London. Knapp ein Jahr nach Beginn einer umstrittenen Studie, bei der Freiwillige gezielt mit dem Coronavirus infiziert worden sind, hat das Imperial College in London erste Ergebnisse vorgestellt. (zu dpa «Gezielt Corona-infiziert: Erste Ergebnisse nach umstrittener Studie») Foto: Imperial College London/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Symbolbild: Der Schriftzug des Imperial Colleges in London.
vco, dpa, -

Diese Studie sorgte vor einem Jahr für große Aufregung: Das Imperial College in London suchte Probanden, die sie gezielt mit Corona infizieren durften. Das Ziel dieser Untersuchung? Mehr über die Verbreitung des Virus zu erfahren. Jetzt gibt es erste Ergebnisse.
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Medizinethiker sehen das Vorgehen kritisch

Forschungen mit gesunden Menschen, die sich für wissenschaftliche Zwecke freiwillig mit einer Krankheit infizieren, bezeichnen Medizinethiker als sehr fragwürdig. Solche Forschungen heißen „Human Challenge Trials“ und wurden bereits bei der Erforschung von Grippe und Malaria angewendet.

Dennoch Ergebnisse

Abgesehen von den fragwürdigen Methoden, bringt die Studie Ergebnisse. Diese sind nun als noch nicht von Experten begutachtete Preprint-Studie veröffentlicht noch nicht, aber eine Erkenntnis steht bereits fest.

Laut den Forschern des Imperial Colleges in London scheint die Inkubationszeit kürzer zu sein, als bisher angenommen. Den Ergebnissen zufolge soll die Zeit zwischen Infektion und Symptomentwicklung nur zwei Tage betragen: Bislang lag die Inkubationszeit bei rund fünf Tagen.

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SInd die Ergebnisse veraltet?

Allerdings gibt es eine wichtige Einschränkung bei den Studienergebnissen: Die Forschung wurde vor den Varianten Delta und Omikron durchgeführt und zeigt somit nur ein Ergebnis einer mittlerweile verdrängten Corona-Variante.

Die Autoren sehen jedoch Potenzial für schnelle Erkenntnisse über weitere Varianten, den Ablauf der Ansteckung und Erkrankung sowie die Anpassung von Impfstoffen. (dpa/gas)

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