Von der Ansteckung bis zum Ausbruch

Gesundheitslexikon: Inkubationszeit

Was ist die Inkubationszeit? Gesundheitslexikon
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Was ist die Inkubationszeit?

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Inkubationszeit: Was passiert, bevor die Krankheit sich zu erkennen gibt

Inkubationszeit nennt man die Zeit, die zwischen dem Eindringen von Krankheitserregern in den Körper und dem Ausbruch erster Symptome vergeht. Sie spielt im Zusammenhang mit ansteckenden Krankheiten (Infektionskrankheiten) eine wesentliche Rolle und hängt von der Art der Erkrankung und dem auslösenden Erreger ab. Zu den bekanntesten Infektionserregern zählen Bakterien, Viren und Pilze.

Was passiert während der Inkubationszeit?

Der Erreger sucht sich zunächst eine Eintrittspforte. Dies kann eine Körperöffnung wie Mund oder Nase sein, aber auch Haut und Schleimhäute sind mögliche Eingänge. Hier ist die Gefahr am größten, wenn bereits eine Verletzung oder Entzündung vorliegt. Es gibt darüber hinaus Erreger, die in der Lage sind, auch gesunde Haut zu durchdringen. Die Inkubationszeit beginnt mit dem Zeitpunkt, zu dem ein Erreger in den menschlichen Organismus eingedrungen ist. Dies ist der Zeitpunkt der Ansteckung (Infektion). Zu Beginn einer Infektion müssen jedoch noch keine erkennbaren Symptome vorhanden sein. Ist ein Erreger in den Körper eingedrungen, versucht er zunächst, sich direkt an seinem Eintrittspunkt, also lokal zu vermehren. Anschließend versucht er, sich im Organismus weiter auszubreiten, indem er z. B. in die Blutbahnen eindringt. Beginnt das Immunsystem, sich gegen den Eindringling zu wehren, treten in der Regel auch die ersten Symptome auf. Bei einer Virusgrippe kann das z. B. Fieber sein. Bei einem Magen-Darm-Infekt wehrt sich der Körper u. a. mit Durchfall und Erbrechen.

Wie lange dauert die Inkubationszeit?

Die Dauer der Inkubationszeit ist von mehreren Faktoren abhängig. Sie variiert sowohl mit der Art als auch mit der Anzahl der eingedrungenen Erreger. Auch der Ort des Eintritts spielt eine Rolle. Weitere wesentliche Faktoren sind der individuelle Gesundheitszustand und die Stärke der körpereigenen Immunabwehr. Diese beiden Faktoren sind auch eine mögliche Begründung dafür, dass es bei manchen Menschen gar nicht erst zum Ausbruch von Symptomen kommt. Abhängig von allen Faktoren kann die Inkubationszeit wenige Stunden betragen, wie z. B. bei Magen-Darm-Infekten. Bei einem grippalen Infekt vergehen in der Regel einige Tage, bis es zum Ausbruch erster Symptome kommt. Die Inkubationszeit kann aber auch deutlich länger sein. Bestimmte Viren können eine Inkubationszeit von vielen Jahren haben. Dazu zählt z. B. das HI-Virus (AIDS-Virus).

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Besteht eine Ansteckungsgefahr während der Inkubationszeit?

Abhängig von der Art des Erregers und seiner Übertragungsweise kann in vielen Fällen bereits während der Inkubationszeit eine Ansteckungsgefahr bestehen. Das ist z. B. bei Erregern von Magen-Darm-Erkrankungen der Fall. Häufig wird diese Ansteckungsgefahr jedoch erst sichtbar, wenn erste Symptome auftreten. Doch nicht immer treten nach dem Eindringen von Erregern auch Symptome auf. Wenn Sie über ein starkes Immunsystem verfügen, bemerken Sie eine Infektion z. B. mit Erkältungsviren möglicherweise gar nicht erst.