Unterschätzte Gefahr
Blutiger Durchfall oder Vergiftung drohen: Bei diesem Superfood sollten Sie vorsichtig sein!
Achtung, EHEC-Gefahr! Sprossen gelten als besonders gesundes Superfood, da sie viele Nährstoffe enthalten. Doch wer die Keimlinge essen möchte, sollte vorab unbedingt auf die richtige Vorbereitung achten. Sonst drohen Vergiftungen oder schlimmstenfalls der Tod.
Sprossen sind extrem nährstoffreich
Man findet sie mittlerweile überall. Im Asia-Restaurant auf dem Salat, im hippen Lokal um die Ecke in der Bowl und sogar frisch im Supermarkt: Sprossen. Wenig verwunderlich, sind die Keimlinge doch vor allem bei Vegetariern und Veganern sehr beliebt. Bekannt sind vor allem die Kressesorten und die Mungobohnen- und Sojasprossen, aber man findet auch Sprssen von Alfalfa, Adzukibohne, Buchweizen, Erbse, Gerste, Hafer, Hirse, Kichererbse, Kürbis, Leinsamen, Linsen, Radieschen, Roggen, Senf und Sesam.
Für alle Sprossen gilt: Sie eine sehr gute Quelle für Mineralstoffe und Spurenelemente, sind reich an Calcium und Magnesium und enthalten zudem Eisen, Fluor, Kalium, Kupfer, Mangan, Natrium und Zink.
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Allerdings gibt es eine wichtige Information, die man vor dem Verzehr der Sprossen wissen sollte. Da die Keimlinge in der Regel roh verzehrt werden, geht von ihnen eine nicht zu unterschätzende Infektionsgefahr aus. Der Grund dafür liegt in der Herstellung.
Warum können Sprossen gefährlich sein?
In der Regel werden Sprossen in dafür geeigneten Keimbehältern gezüchtet. Dazu werden die Samen auf ein feuchtes Substrat gelegt, auf dem sie langsam aufquellen und der Keim heranwächst. Genau diese feuchtwarme Umgebung, welche die Sprossensamen zum Keimen benötigen, ist jedoch gleichzeitig Ursprung der Infektionsgefahr: Diese Bedingungen gefallen nämlich auch vielen Bakterien und Schimmelpilzen.
Dadurch werden Behälter mit den Keimlingen schnell zu einer idealen Brutstätte für Mikroorganismen. Darunter befinden sich zum Beispiel Schimmelpilze, aber auch hochgefährliche EHEC-Erreger.
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Diese Krankheiten drohen bei unsachgemäßer Zubereitung der Sprossen
Immer wieder sind Sprossen die Auslöser von schweren EHEC-Erkrankungen. So starben etwa im Jahr 2011 laut „ Bundesinstitut für Risikobewertung“ in Deutschland 53 Menschen infolge einer Infektion mit dem aggressiven Darmkeim, der sich aufgrund von verunreinigten Sprossen ausbreitete. Symptome einer EHEC-Erkrankung sind Bauchschmerzen, Übelkeit und heftiger, blutiger Durchfall. Um festzustellen, ob ein Mensch mit dem EHEC-Erreger infiziert ist, wird eine Stuhlprobe benötigt.
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Zudem ist, bei unsachgemäßem Verzehr von Sprossen, auch eine Vergiftung möglich. Denn nicht jeder weiß, dass nicht alle Sprossen roh verzehrt werden dürfen. Sprossen von Hülsenfrüchten wie Bohnen oder Kichererbsen erhalten in ungekochtem Zustand den Stoff Phasin – und dieser ist für Menschen giftig.
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So sollte man Sprossen zubereiten, damit sie ungefährlich sind
Damit Sie sowohl einer Vergiftung als auch EHEC-Infektion entgehen, sollten Sie vor dem Verzehr der Keime diese auf jeden Fall erhitzen. Dafür sollte man die Sprossen mindestens eine Minute unter kochendes Wasser halten.
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Die Sprossen einfach nur abzuspülen, reicht in der Regel nicht. Denn die Keime befinden sich im Kern und können somit nicht abgewaschen werden. Wenn Sie diese Regeln jedoch beachten, können Sie ohne Sorge Ihr Superfood genießen und sich danach super-wohl fühlen. (lkö)