Tatverdächtiger ist ermittelt

„Dann wirst du sterben“: Bielefeld-Fan soll Schiri mit Tod bedroht haben!

Schiedsrichter Martin Speckner
Schiedsrichter Martin Speckner erhielt eine Morddrohung.
picture alliance

DFB-Schiedsrichter Martin Speckner kann aufatmen!
Nach der Drittliga-Partie des FC Ingolstadt gegen Arminia Bielefeld (1:1), die Speckner pfiff, bekam der Unparteiische eine Morddrohung eines Bielefeld-Fans. Nur zehn Tage später gab der DFB bekannt: Es gibt einen Tatverdächtigen.

Nachspielzeit wird zur Lebensgefahr

Demnach hatte ein 22-Jähriger aus Bielefeld dem Offiziellen anonym per E-Mail eine Morddrohung geschickt. Darin hieß es: „Wenn wir wegen dir absteigen, wirst du sterben!“

Der verärgerte Arminia-Anhänger war laut DFB vor allem mit der Nachspielzeit-Entscheidung des Schiedsrichters nicht einverstanden. In ebenjener Nachspielzeit verspielte Arminia Bielefeld gegen Ingolstadt den Sieg, fing sich noch den Ausgleichstreffer.

Lese-Tipp: Aus Angst! Dynamo Dresden sperrt nun schon seine eigenen Fans aus

Bielefeld steckt in der 3.Liga mitten im Abstiegskampf. Die verpassten drei Punkte regten den Fan mächtig auf.

Konsequente Tätersuche beim DFB

ARCHIV - 11.01.2018, Hessen, Frankfurt/Main: Lutz Michael Fröhlich, Sportlicher Leiter der Elite-Schiedsrichter, spricht während einer Pressekonferenz von DFB. Fröhlich verurteilt Drohungen gegen Schiedsrichter Martin Speckner. Der Tatverdächtige wurde nun ermittelt. (zu dpa: «Morddrohung gegen Schiedsrichter: DFB meldet Ermittlungserfolg») Foto: Arne Dedert/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Lutz Michael Fröhlich begrüßt das konsequente Handeln des DFB.
dpa, Arne Dedert

Nach der Morddrohung leitete die DFB Schiri GmbH rechtliche Schritte ein, um den zunächst anonymen Täter zu fassen. Sie meldeten den Vorfall bei der Zentralstelle zur Bekämpfung von Internetkriminalität (ZIT) der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main.

Dort wurde der Vorfall sehr ernst genommen. Oberstaatsanwalt Benjamin Krause, Leiter der ZIT, sagte: „Gemeinsam mit dem DFB wollen wir als Staatsanwälte unseren Beitrag dazu leisten, Hate Speech im Netz nicht zu akzeptieren, sondern aktiv dagegen vorzugehen - auch mit den Mitteln des Rechtsstaats.“

Lese-Tipp: Herzinfarkt auf dem Platz? Früherer Bundesliga-Star bricht zusammen

Bereits am vergangenen Dienstag wurde durch die Polizei Bielefeld eine Gefährdenansprache durchgeführt, „um die Situation zu deeskalieren und eine mögliche Gefahr für den bedrohten Referee auszuschließen“.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Schiri-Boss Lutz Michael Fröhlich reagiert empört!

Auch Schiedsrichter-Boss Lutz Michael Fröhlich meldete sich zu Wort: „Wir nehmen solche Attacken ernst und sind deshalb froh, dass der Verfasser ermittelt werden konnte.“

Bereits nach Bekanntwerden der Drohungen polterte Fröhlich: „Beleidigungen und Drohungen gegen Unparteiische sind keine harmlose Folklore, sondern Attacken auf Menschen. Nichts kann sie rechtfertigen. Schiedsrichter sind kein Freiwild, sondern Menschen, Sportler und ein selbstverständlicher Teil der Fußballfamilie.“

Zudem kündigte Fröhlich an, dass der DFB auch in Zukunft bei ähnlichen Fällen genauso konsequent handeln werde.

Und Schiri Martin Speckner? Der wird in Zukunft wohl wieder besser schlafen können. (nbo)