Der Kaiser trat kaum noch öffentlich auf
Franz Beckenbauer ist tot - seine Krankheitsgeschichte bleibt ein Rätsel
Deutschland hat seinen Kaiser verloren!
Doch der Gesundheitszustand von Franz Beckenbauer blieb bis zuletzt ein Rätsel. Alle wussten, dass es ihm nicht gut ging. Viel mehr drang über den Kaiser nicht in die Öffentlichkeit.
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Frau Heidi kümmerte sich um Franz Beckenbauer
Am Sonntag ist Franz Beckenbauer gestorben – im Alter von 78 Jahren. Die Fußball-Legende schlief friedlich im Kreise seiner Familie ein. „Wir bitten, in Stille trauern zu können und von allen Fragen abzusehen“, teilte die Familie nach seinem Tod mit.
Woran die Lichtgestalt des deutschen Fußballs letztlich starb, gab sie nicht bekannt. Auch über den Gesundheitszustand des „Kaisers“ gab es in den vergangenen Jahren und Monaten viele Rätsel. Das hatte einen Grund: Abgeschirmt von seiner Familie führte der Fußball-Weltmeister von 1990 ein Schattendasein, zog sich aus der Öffentlichkeit zurück – auch aufgrund seiner vielen gesundheitlichen Probleme.
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„Vor allem seine dritte Frau Heidi hat sich rührend um ihn gekümmert“, sagt RTL-Reporter Florian König. Sie selbst habe ihm erst vor ein paar Wochen gesagt, dass es Franz nicht gut geht. „Das wussten auch alle“. Doch wie schlecht es wirklich um ihn stand, wussten nur die wenigsten.
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Beckenbauer mehrmals am Herz operiert
Bekannt ist, dass Beckenbauer unter Herzproblemen litt. Seit 2016 musste er mehrfach am Herzen operiert werden. Dabei soll ihm mindestens ein Bypass gelegt worden sein, berichtet Bild. Zudem soll er laut Bild unter Parkinson mit einhergehender Demenz gelitten haben.
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Aufgrund seines Herzens hatte der Kaiser 2022 auf einen Besuch bei der WM in Katar verzichtet. Wie er selbst erklärte, machten ihm vor dem Turnier ein Augeninfarkt und das Herz zu schaffen. „Rechts sehe ich leider nichts mehr. Damit komme ich klar. Und mit dem Herzen muss ich aufpassen“, sagte er damals.
Gesundheitliche Rückschläge häuften sich
Im Sommer 2023 sorgte Beckenbauer dann mit seinem Fehlen beim Treffen der Weltmeister von 1990 für besorgte Mienen. Er musste aus gesundheitlichen Gründen absagen – das erklärte seine Frau Heidi. Mehr wurde nicht bekannt. Doch seine Abwesenheit bei diesem besonderen Ereignis sprach Bände. Genau wie sein Fehlen bei der Trauerfeier seines Freundes Pelé Anfang des vergangenen Jahres. Sein Körper war zu schwach für den langen Flug nach Brasilien.
So kamen immer wieder kleine Details ans Licht, die eine Nation bangen ließen.
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Und auch die Familie machte sich vermehrt Sorgen – auch öffentlich! Ende Dezember ließ Beckenbauers Bruder Walter mit einem Satz tief blicken. „Es geht ihm nicht gut. Es ist ein ständiges Auf und Ab“, sagte er in der ARD-Dokumentation „Beckenbauer“ über seinen jüngeren Bruder.
Das Ende hatte sich so Stück für Stück angebahnt. Das schmälert aber nicht die Trauer um die einstige Lichtgestalt des Fußballs. (pol)