Schumacher per Crash erstmals in Q2

Frankreich-GP: Verstappen schnappt sich Pole vor wiedererstarktem Hamilton

F1 Grand Prix of France 33 Max Verstappen NED, Red Bull Racing, F1 Grand Prix of France at Circuit Paul Ricard on June 19, 2021 in Le Castellet, France. Photo by xpbimages.com/XPB Images/FIA Pool via HOCH ZWEI Le Castellet France Poolfoto HOCH ZWEI/Pool/XPB Images ,EDITORIAL USE ONLY
Max Verstappen raste in Frankreich zur fünften Pole Position seiner F1-Karriere
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Max Verstappen setzt seinen Höhenflug in der Formel 1 fort. Mit der Pole Position beim Großen Preis von Frankreich machte der WM-Spitzenreiter deutlich: Der Red Bull kann es nicht nur auf Stadtkursen mit Mercedes aufnehmen. Auf seiner schnellsten Runde (1:29,990 Minuten) auf dem Circuit Paul Ricard nahm er seinem Rivalen Lewis Hamilton fast drei Zehntelskunden ab.

Umbauarbeiten bei Hamilton zahlen sich am Ende aus

Immerhin reichte es für den Weltmeister zu Platz 2 im Qualifying von Le Castellet – nach seinen bescheidenen Vorstellungen in den Freien Trainings war damit nicht zu rechnen gewesen. „Ich hatte das ganze Wochenende Probleme mit dem Auto und bin froh, dass alles hingehauen hat. Unsere Ingenieure haben hart gearbeitet“, sagte Hamilton. „Sie glauben nicht, wie viele Änderungen wir vorgenommen haben während der Sessions.“

Der letzte Umbau kurz vor dem Qualifying passte dann aber offenbar – zumindest besser als die anderen davor. Valtteri Bottas, zuvor in allen Sessions schneller als sein Mercedes-Teamkollege, musste sich mit Rang 3 (+ 0,386 Sekunden) begnügen. „Ein blaues Auge für uns, wir waren einfach nicht schnell genug“, gestand Mercedes-Motosportchef Toto Wolff. „Das Auto bei Lewis wurde total umgebaut, dann hat er sich besser gefühlt. Ein guter Schritt, aber vielleicht zu spät.“

Frankreich-GP | Ergebnis Qualifying

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Verstappen: Müssen es erst zu Ende bringen

Platz 4 sicherte sich Sergio Perez (+ 0,455) vor dem besten Ferrari-Piloten Carlos Sainz, der allerdings bereits 0,850 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit hatte. Scuderia-Kollege Charles Leclerc musste als Siebter auch noch Piere Gasly im AlphaTauri den Vortritt lassen.

Die Bullen traten trotz der guten Ausgangsposition für das Rennen (Sonntag, 15.00 Uhr im Live-Ticker bei RTL.de) auf die Euphoriebremse. „Eine gute Teamleistung – Platz eins und vier ist natürlich toll, aber die Punkte gibt es morgen“, sagte Teamchef Christian Horner. Ähnlich äußerte sich auch der Pole-Mann: „Wir müssen es morgen zu Ende bringen und die 25 Punkte einfahren, die wir in Baku verloren haben“, sagte Verstappen. Beim Aserbaidschan-GP war der Niederländer in Führung liegend kurz vor Schluss wegen eines Reifenplatzers ausgefallen.

Vettel verpasst die Top 10

Bei Sebastian Vettel bestätigte sich, was sich in den Übungseinheiten zuvor angedeutet hatte: Nach dem sensationellen zweiten Platz in den Straßen von Baku würde es für den Aston-Martin-Mann in Le Castellet schwer werden, in die Top 10 zu fahren. Immerhin gelang Vettel mit Platz 12 das bis dahin beste Ergebnis an diesem Wochenende auf dem Circuit Paul Ricard.

„Ich glaube, Q3 war drin, in der zweiten Runde hatte ich unheimlich viel Untersteuern“, haderte Vettel, konnte seinem Ausscheiden in Q2 aber auch etwas positives abgewinnen: „Wir fahren lieber auf 11 oder 12 los, als mit dem Soft. Der ist nicht so populär. Es wird schwer genug, morgen mit den Reifen durchzukommen.“ Hoffnung hegt der Champion dennoch: „Unser Auto ist vielleicht eher aufs Rennen abgestimmt.“

Schumacher per Crash in Q2

Licht und Schatten erlebte Mick Schumacher: Auf Position 14 liegend drehte sich Schumi jr. wenige Sekunden vor dem Ende von Q1 in Kurve 4 von der Strecke und zerstörte sich beim Einschlag in die Streckenbegrenzung die Hinterradaufhängung.

Neben seinem Haas ruinierte Schumacher damit auch das Qualifying von Aston-Martin-Pilot Lance Stroll. Der Kanadier musste seine gezeitete Runde wegen Roter Flaggen abrechen. Weil Q1 nicht mehr neu gestartet wurde, blieb er ohne Zeit und schied aus. Strolls erste Rundenzeit war wegen Überfahren der Streckenlimits gestrichen worden.

Auch Williams-Mann Nicolas Latifi und Alfa-Romeo-Pilot Kimi Räikkönen raubte der Schumacher-Crash die Chance, sich noch einmal zu verbessern. Für den Deutschen sprang am Ende mit Rang 15 seine bislang beste Startposition in der Formel 1 heraus.

So recht freuen wollte sich Schumacher darüber verständlicherweise nicht: „Man kriegt einen Kuchen, aber man darf ihn nicht essen. Erstes Q2 – auch für das Team nach langer Zeit, da ist es schade, dass wir nicht fahren durften“, sagte der 22-Jährige bei Sky, blickte aber auch nach vorne: „Aber wir haben es geschafft in Q2, das war lange ein Ziel für uns, das wir ersehnt haben. Und unsere Renn-Pace war auch nicht so schlecht.“

Slapstick-Nummer von Tsunoda

Dabei profitierte er auch von einer Slapstick-Nummer von Yuki Tsunoda: Schon beim ersten Versuch in Q1 drehte sich der Alpha-Tauri-Rookie von der Strecke und schlug mit dem Heck in die Streckenbegrenzung ein. Nach nur vier Minuten in Q1 war der Arbeitstag für den Japaner damit beendet, seine Kollegen mussten wegen Roter Flaggen zunächst einmal wieder die Boxen ansteuern. Für knapp acht Minuten musste der Fahrbetrieb ruhen, damit Tsunodas havarierter Bolide geborgen werden konnte.