Qualifying in Spielberg
Verstappen holt Alpen-Pole, Strafe für Vettel, Norris begeistert

Wer soll diesen Max Verstappen noch stoppen? Der Niederländer schnappte sich am Samstag mit einer weiteren Machtdemonstration die Pole Position für den Großen Preis von Österreich am Sonntag (ab 15 Uhr im RTL-Liveticker). Sebastian Vettel erlebte an seinem Geburtstag zunächst ein gutes Qualifying und landete auf Platz acht. Allerdings kassierte er am Abend noch eine Startplatzstrafe. Die größten Überraschungen des Tages machten Lando Norris und George Russell klar.
Norris knallt Monster-Runde raus
Auch die zweite Österreich-Runde geht bisher klar an Red Bull Racing und Verstappen. Der 23-Jährige raste in 1:03,720 am schnellsten über den Red-Bull-Ring und sicherte sich damit vor den feiernden Oranje-Fans auf den Tribünen die Pole. In allen drei Quali-Runden war Verstappen am schnellsten. Und dahinter Mercedes? Denkste. Lando Norris (McLaren) verpasste die Pole mit einer bockstarken Runde in Q3 nur um 48 Tausendstel. "Es ist episch, cool, toll. Es war eine der besten Runden, die ich jemals gefahren bin“, jubelte Norris. Auf Platz drei folgte Verstappen-Kollege Sergio Perez (+0,270).
Lewis Hamilton, der am Samstag seine Vertragsverlängerung bei Mercedes öffentlich gemacht hat, wurde vor Valtteri Bottas nur Vierter (+0,3) und startet aus der zweiten Reihe. Als großer Sieg-Favorit geht nun erneut Verstappen ins Rennen. Schon in der vergangenen Woche hatte er den bisher deutlichsten Sieg gegen die Mercedes-Konkurrenz gefeiert. Der Red-Bull-Pilot erreichte auf den Medium-Reifen Q3 und startet damit am Sonntag mit diesen Pneus auch in den Österreich-GP.
Die Ergebnisse vom Qualifying
FIA-"Bescherung" für Vettel
Bei angenehmen 25 Grad strömten über 60.000 Fans nach Spielberg, durch eine neue Regelung seit dem 1. Juli dürfen beim zweiten Rennen in Spielberg mehr Zuschauer an die Strecke als noch beim Steiermark-GP in der vergangenen Woche.
Sebastian Vettel, der im 3. Training noch Zehnter geworden war, schaffte den Sprung in Q3. Passend zu seinem 34. Geburtstag knallte er auf weichen Reifen im zweiten Quali-Abschnitt eine Fabel-Runde hin und qualifizierte sich als Siebter für Q3, wo er ebenfalls eine gute Leistung zeigte. Das bedeutete eigentlich Startplatz acht. Eigentlich.
Vettel fliegt aus Top 10
Ein Vorfall mit Fernando Alonso (Alpine) kostete ihn allerdings noch drei Plätze in der Startaufstellung. In der Zielkurve war er dem Spanier im Weg gestanden, nachdem Vettel die Zielflagge schon gesehen hatte. So behinderte er Alonso auf dessen schnellen Runde. „Ich kann es nicht glauben“, meckerte Alonso mit erhobener Faust am Funk über den Deutschen, der sich sofort entschuldigt hatte. Die Rennleitung kündigte an, die Szenen nach der Quali anzuschauen und sprach am Samstagabend eine Startplatzstrafe über drei Ränge aus. Damit geht es für den viermaligen Weltmeister von P11 los.
Nach dem Qualifying hatte Vettel die Szene so kommentiert: "Ich kann in der Situation nicht so viel machen. Ich habe ihn im Spiegel gesehen, kriege den Funkspruch, dann habe ich versucht, aus dem Weg zu gehen, ich kann mich nicht in Luft auflösen. Wenn ich bestraft werde, müssen alle bestraft werden. Alle sind dort langsam gefahren, wo wir gesagt haben, dass wir nicht langsam fahren. Ich weiß nicht, was ich hätte anders machen sollen."
Russell lässt Williams jubeln
Großen Jubel gab es in der Williams-Box. Youngster George Russell qualifizierte sich überraschend für Q3 – und das auf den Medium-Pneus. Platz neun ist ein weiteres Ausrufezeichen unter seiner Bewerbung um einen Mercedes-Cockpit 2022. Für den britischen Rennstall ist es die erste Quali für Q3 seit 2018.
Für Mick Schumacher im Haas war das Qualifying wie gewohnt in Q1 beendet. Schumi jr war fünf Zehntel schneller als Teamkollege und Letztplatzierter Nikita Mazepin und geht von Rang 19 ins Rennen. „Es ging nicht viel mehr, vielleicht ein oder zwei Zehntel. Leider war das unsere Pace heute“, sagte er bei Sky.
Für Ferrari ist in Q2 Schluss
Ausgeschieden in Q2: Carlos Sainz (Ferrari), Charles Leclerc (Ferrari), Daniel Ricciardo (McLaren), Fernando Alonso (Alpine), Antonio Giovinazzi (Alfa Romeo).
Ausgeschieden in Q1: Kimi Räikkönen (Alfa Romeo), Esteban Ocon (Alpine), Nicholas Latifi (Williams), Mick Schumacher (Haas), Nikita Mazepin (Haas).
(msc)