Richter: Für diese Tat gab es keinen Grund
Tristyn (13) mit über 100 Messerstichen getötet: Gericht verurteilt Aiden (16) zu lebenslanger Haft
30 weitere Videos
Es ist der 8. Mai 2021: Die Eltern der 13-jährigen Tristyn aus St. Johns‘ County im US-Bundesstaat Florida melden ihre Tochter als vermisst. Nur einen Tag später wird ihre Leiche gefunden – übersäht mit unzähligen Messerstichen. Der Täter: Der kaum ältere Aiden F., zum Tatzeitpunkt 14 Jahre alt. Knapp zwei Jahre später hat nun ein Gericht in Jacksonville das Urteil über den heute 16-Jährigen verhängt: lebenslänglich!
Täter und Opfer kannten sich
Die Beweislast gegen den Jugendlichen ist schon kurz nach der Tat erdrückend. Denn am Messer, dass die Polizei an der Leiche findet, sind seine DNA-Spuren. Sie finden zudem blutige Kleidung und Videoaufnahmen von Aidens Mutter, die zeigen sollen, wie sie versucht, die Flecken aus der Hose zu waschen. Außerdem soll er Zeugen gegenüber gesagt haben, er wolle im Wald jemanden umbringen. Aiden wird festgenommen. Er zeichnete noch ein Video auf, in dem er in dem Streifenwagen zu sehen ist, wie er herum schäkert.
Schockierend: Täter und Opfer kennen sich. Beide gehen in dieselbe Klasse auf der örtlichen Highschool. Am Tag vor der Tat sollen sie sich sogar noch getroffen haben. Schon früh hatte das Gericht entschieden, Aiden F. nicht nach Jugend- sondern nach Erwachsene-Strafrecht zu bestrafen. In den USA ist dies möglich.
Lese-Tipp: 14, 18 oder 21 Jahre - ab wann ist man in Deutschland voll strafmündig?
Aiden F. gesteht Bluttat vor Gericht
Aiden ist im Februar 2023 vor Gericht geständig. Vor einer langen Haftstrafe bewahrt ihn das nicht: „Dies geschah nicht aus Habgier, aus Vergeltung oder Rache. Es war kein Verbrechen aus Leidenschaft, es wurde nicht begangen, weil sie ihn zurückgewiesen hat“, sagt Richter R. Lee Smith laut dem amerikanischen Fernsehsender abc. „Es gab keinen Grund. Es gab keine Absicht. Es wurde aus keinem anderen Grund getan, als den inneren Wunsch des Angeklagten zu befriedigen, zu spüren, wie es ist, jemanden zu töten.“ Die Zeugenbefragungen hätten zudem ergeben, dass sich F. seiner Tat bewusst gewesen sein soll. Tristyn hätte „einen besonders schmerzhaften, schrecklichen Tod erlitten, durch jemanden, den sie kannte“, sagt Smith vor dem Urteil.
Einen echten Abschluss kann Smith der Familie nicht schenken: Das Urteil „schließt vielleicht ein Kapitel, aber… ich kann sie nicht zurückbringen.“ (eon)